Lebensweg

Elvis Presley in der U.S. Army

Im Jahr 1958 wurde Elvis Presley, der legendäre King of Rock ‘n’ Roll, zum Armeedienst eingezogen. Am 24. März 1958 meldete er sich pflichtgemäß um 6:30 Uhr im Einberufungsbüro in Memphis. Aus dem weltbekannten Musiker wurde der Soldat mit der Dienstnummer 53310761, Private Presley. Bereits um 7:00 Uhr wurde er zusammen mit weiteren Rekruten zum Kennedy Veteran’s Hospital gebracht, um dort eine umfassende physische und psychische Untersuchung zu durchlaufen. Dies war der erste Schritt in ein völlig neues Kapitel seines Lebens.

Die Vereidigung: Unterstützung von Familie und Freunden

Am 24. März 1958 Um 16:00 Uhr fand die Vereidigung von Elvis Presley statt. Bei dieser wichtigen Zeremonie wurde er von seinen Eltern, seinem Onkel Vester, seinem Freund Lamar Fike, Anita Wood und seinem Manager Colonel Tom Parker begleitet. Auch weitere Familienmitglieder nahmen an dem besonderen Moment teil. Eine Stunde später, um 17:00 Uhr, verließ Elvis zusammen mit seinen Kameraden Memphis und trat die Reise ins Fort Chaffee, Arkansas, an, wo er sich weiteren Tests unterzog.

Elvis während der militärischen Vereidigung am 24. März 1958
Elvis während der militärischen Vereidigung am 24. März 1958

G.I. Elvis Presley

Der erste offizielle Tag von Elvis als Soldat begann früh. Am 25. März 1958 wurde er bereits um 5:30 Uhr geweckt. Der Tag begann mit einem Test, der seine Fähigkeiten für den Militärdienst bewerten sollte, und er erhielt seinen ersten Sold in Höhe von 7 Dollar. Ein besonders symbolischer Moment dieses Tages war der Friseurbesuch: Die berühmte Elvis-Tolle, ein Markenzeichen des Künstlers, musste einem militärischen Kurzhaarschnitt weichen. Dieser Akt stand sinnbildlich für den Übergang vom Rockstar zum Soldaten.

Nur wenige Tage später, am 28. März 1958, wurde Elvis nach Fort Hood in Texas versetzt. Hier begann seine Grundausbildung im 2. Panzerbataillon (37th Armor, 2nd Armored Division). Während dieser Zeit lebte er in einer gewöhnlichen Rekrutenbaracke, und seine Ausbildung sollte bis zum 01. Juni 1958 dauern. Im Anschluss daran nahm er an einer Spezialschule für Panzerfahrer teil, was ihn weiter auf seine künftige militärische Aufgabe vorbereitete.

Militärsiche Ausbildung und der Verlust der Mutter

Ab dem 16. Juni 1958 wurde Elvis in die Schulung für Panzerbesatzungen eingebunden, um seine Kenntnisse und Fähigkeiten weiter zu vertiefen. Doch während diese Zeit für seine militärische Karriere bedeutend war, durchlebte er auch eine der schwersten persönlichen Krisen seines Lebens.

Am 09. August 1958 erfuhr er, dass seine Mutter, Gladys Presley, schwer an Hepatitis erkrankt war. Elvis erhielt am 11. August eine Sondergenehmigung und reiste sofort nach Memphis, um bei ihr zu sein. Tragischerweise verstarb Gladys in den frühen Morgenstunden des 14. August 1958 an einem Herzinfarkt, der durch ihre Krankheit verursacht wurde. Am 15. August wurde sie in Memphis beigesetzt. Dieser Verlust sollte Elvis stark prägen.

Elvis wird im 2. Panzerbataillon (37th Armor, 2nd Armored Division) zum Panzerfahrer ausgebildet
Elvis wird im 2. Panzerbataillon (37th Armor, 2nd Armored Division) zum Panzerfahrer ausgebildet

Versetzung nach Deutschland

Nach der Beisetzung seiner Mutter kehrte Elvis am 25. August 1958 nach Fort Hood zurück, um seine Ausbildung fortzusetzen. Am 12. September 1958 schloss er diese erfolgreich ab. Wenige Tage später, am 19. September, begab sich G.I. Presley auf eine neue Reise – diesmal nach Deutschland.

Am Bahnhof verabschiedeten ihn sein Vater Vernon, seine Großmutter Minnie Mae, seine engen Freunde Red West und Lamar Fike sowie Freundin Anita Wood. Der Zug brachte ihn zum „Military Ocean Terminal“ nach Brooklyn, wo er am 22. September 1958 eintraf. Obwohl hunderte Fans auf ihn warteten, wurde Elvis abgeschirmt und trat ohne Kontakt zu seinen Bewunderern auf die letzte Etappe seiner Reise nach Europa an.

Dienst in Deutschland 1958 – 1960

Nach einer Überfahrt auf dem Truppentransportschiff „U.S.S. Randall“ erreichte Elvis am 01. Oktober 1958 Bremerhaven, Deutschland. Hier verbrachte er den Großteil seines Militärdienstes. Während dieser Zeit in Deutschland baute er Beziehungen zu neuen Freunden auf, lernte eine neue Kultur kennen und zeigte seine Hingabe zum Militärdienst. Vater Vernon Presley, Großmutter Minnie Mae Presley und Freund Lamar Fike folgen Elvis per Linienflug nach Deutschland.

Elvis war Teil der regulären Armee und nicht etwa in einer Sonderposition, die ihm wegen seines Ruhms Privilegien gewährte. Tatsächlich bestand er darauf, wie jeder andere Soldat behandelt zu werden. Er lebte anfänglich in den regulären Baracken in den Ray Barracks im hessichen Friedberg und beteiligte sich an den täglichen Aufgaben und Übungen bis er die Erlaubnis erhielt, außerhalb der Kaserne zu wohnen. Diese Einstellung brachte ihm viel Respekt von seinen Kameraden ein, die ihn als “einen von uns” betrachteten.

Elvis trifft an Bord der U.S.S. Randall am 01. Oktober 1958 in Bremerhaven, Deutschland ein
Elvis trifft an Bord der U.S.S. Randall am 01. Oktober 1958 in Bremerhaven, Deutschland ein

Während seiner Dienstzeit in Deutschland lernte Elvis auch das Land und seine Menschen kennen. Er verbrachte seine Freizeit oft außerhalb der Kaserne. Er mietete ein Haus in Bad Nauheim und empfing dort regelmäßig Freunde, Familienmitglieder und Bekannte. Elvis war bekannt dafür, in seiner Freizeit großzügig zu sein. Er gab oft spontane Heim-Konzerte für seine Mitstreiter und lokale Fans, besuchte Clubs und half dabei, die Popularität der amerikanischen Rockmusik in Deutschland weiter zu verbreiten.

Ein bedeutendes Ereignis in Elvis’ Zeit in Deutschland war die Begegnung mit Priscilla Beaulieu, die später seine Frau werden sollte. Priscilla war damals erst 14 Jahre alt, und ihre Beziehung begann während Elvis’ Aufenthalten in Bad Nauheim. Die beiden standen ab diesem Zeitpunkt in engem Kontakt und pflegten ihre Beziehung auch nach seiner Rückkehr in die USA.

Während seiner Stationierung in Deutschland nahm Elvis auch weiterhin Gesangsunterricht und erhielt von seinem Manager, Colonel Tom Parker, immer wieder neue Songideen und Drehbuchentwürfe. Diese Vorbereitungen ermöglichten es ihm, nach seiner Rückkehr aus dem Militärdienst nahtlos an seine Karriere anzuknüpfen.

Am 02. März 1960 stieg er schließlich mit 79 anderen Soldaten in Frankfurt in ein Flugzeug, das ihn nach New Jersey in die USA zurückbrachte. Auch sein Vater Vernon, seine Großmutter und Lamar Fike folgten ihm in einem getrennten Flug. In Fort Dix, New Jersey angekommen, meldete sich Elvis zur offiziellen Ausmusterung und hielt eine Pressekonferenz ab, an der auch Mangager Tom Parker und Nancy Sinatra teilnahmen. Nancy wurde von ihrem Vater Frank Sinatra beauftragt, die Werbetrommel für die geplante Timex Show “Welcome Elvis” am 08. Mai 1960 zu rühen.

Elvis Presley gibt am 03. März 1960 eine letzte Pressekonferenz als Soldat
Elvis Presley gibt am 03. März 1960 eine letzte Pressekonferenz als Soldat

Elvis wird offiziell aus der Armee entlassen

Am 05. März 1960 wurde Elvis Presley offiziell aus der Armee entlassen. Mit seinem letzten Sold von 9,84 Dollar verließ er das Militär und kehrte mit einem Zug, der nonstop in seine Heimatstadt Memphis fuhr, in sein ziviles Leben zurück. Doch die Welt hatte den King of Rock ‘n’ Roll nicht vergessen.

Nur wenige Monate nach seiner Entlassung, am 08. Mai 1960, wurde Elvis Presley von niemand Geringerem als Frank Sinatra in dessen Live-Show „Frank Sinatra’s Timex Special“ offiziell zurück in der Welt des Entertainments begrüßt. Diese Rückkehr markierte den Beginn einer neuen Phase in Elvis’ Karriere, die ihn erneut an die Spitze der Musikindustrie führen sollte.

Fazit: Elvis Presley – Der Soldat, der King blieb

Elvis Presleys Zeit im Militärdienst von 1958 bis 1960 war ein prägender Wendepunkt in seinem Leben. Die Einberufung zum Armeedienst bedeutete für ihn nicht nur eine vorübergehende Pause von seiner glänzenden Musikkarriere, sondern auch eine tiefgreifende persönliche Erfahrung, die ihn als Mensch und Künstler veränderte. Die disziplinierte und verantwortungsvolle Rolle des Soldaten brachte ihm nicht nur Anerkennung, sondern auch Respekt – sowohl von seinen Kameraden als auch von seinen Fans. Der Verlust seiner Mutter während dieser Zeit und die damit einhergehende Trauer hinterließen jedoch deutliche Spuren in seinem Leben.

In Deutschland knüpfte Elvis neue Kontakte und vertiefte seine Erfahrungen, die über seine musikalische Identität hinausgingen. Seine Rückkehr aus dem Militär markierte keineswegs ein Ende seines Ruhms. Im Gegenteil, er kehrte als gereifter Mann und Musiker zurück, bereit, seine Karriere mit neuer Energie fortzusetzen. Die emotionale Begrüßung durch Frank Sinatra und die Wiederaufnahme seiner musikalischen Karriere bewiesen, dass der King of Rock ‘n’ Roll nie wirklich von der Bildfläche verschwunden war.

Elvis’ Militärzeit war nicht nur eine Pflicht, die er mit Demut und Stolz erfüllte, sondern auch eine Gelegenheit, innerlich zu wachsen und persönliche Herausforderungen zu überwinden. Diese Phase seines Lebens zeigt, dass auch die größten Stars den Boden unter den Füßen nicht verlieren dürfen und selbst in Momenten des Ruhms eine starke Verbindung zu ihren Wurzeln und Pflichten aufrechterhalten müssen.

Auch Interessant?