Steckbrief: King Creole
Memphis
King Creole (1958), deutscher Titel „Mein Leben ist der Rhythmus“, ist ein US-amerikanischer Musik- und Gangsterfilm mit Elvis Presley in der Hauptrolle. Regie führte Michael Curtiz. Der Film basiert auf dem Roman A Stone for Danny Fisher von Harold Robbins. Er erzählt die Geschichte des jungen Danny Fisher, der aufgrund familiärer Schwierigkeiten in einem Nachtclub als Sänger auftritt und in Konflikte mit dem kriminellen Nachtclubbesitzer Maxie Fields gerät. Der Film gilt als einer der besten Filme Presleys und überzeugt mit seiner Mischung aus Musik, Drama und atmosphärischen Schauplätzen in New Orleans.
Produktion
- Regie: Michael Curtiz
- Produzenten: Hal B. Wallis
- Drehbuch: Herbert Baker, Michael Vincente Gazzo
- Vorlage: Bestseller „A Stone For Danny Fisher“ von Harold Robbins (1952)
- Musikalische Leitung: Walter Scharf
- Kamera: Russell Harlan
- Spezialeffekte: John P. Fulton
- Dekoration/Ausstattung: Sam Comer, Frank Mc Kelvy
- Schnitt: Warren Low
- Kostüme: Edith Head
- Ton: Harold Lewis, Charles Grenzbach
- Choreografie: Charles O’Curran
- Vokal-Begleitung: The Jordanaires
Darsteller
- Elvis Presley als Danny Fisher
- Carolyn Jones als Ronnie
- Walter Matthau als Maxie Fields
- Dolores Hart als Nellie
- Dean Jagger als Mr. Fisher
- Liliane Montevecchi als Forty Nina
- Jan Shepard als Mimi
- Paul Steward als Charlie Le Grand
- Vic Mirrow als Shark
- Brian Hutton als Sal
- Jack Grinnage als Dummy
- Dick Winslow als Eddie Burton
- Raymond Bailey als Mr. Evans
- Gavin Gordon als Mr. Primont
- Alexander Lockwood als Dr. Patrick
- Val Avery als Ralph
- Sam Buffington als Dr. Michael Cabot
- Helen Hatch als Mr. Pearson
In der deutschen Synchronisation von King Creole lieh Rainer Brandt Elvis Presley seine Stimme.
Handlung
Der Film erzählt die Geschichte von Danny Fisher (Elvis Presley), einem jungen Mann in New Orleans, der wegen der finanziellen Notlage seines Vaters gezwungen ist, als Aushilfe im Nachtlokal Blue Shade zu arbeiten. In diesem zwielichtigen Umfeld lernt er die mysteriöse Ronnie (Carolyn Jones) kennen, die Geliebte des skrupellosen Geschäftsmanns und Barbesitzers Maxie Fields (Walter Matthau). Obwohl Ronnie an Maxie gebunden ist, zeigt sie Interesse an Danny und hilft ihm auf seinem Weg.
Danny hat Schwierigkeiten in der Schule, und als der Schulleiter ihm eröffnet, dass er aufgrund seines schlechten Benehmens das Highschool-Abschlusszeugnis nicht erhalten wird, lässt er sich auf eine Jugendbande ein. Nach einem siegreichen Zweikampf mit dem Anführer Shark (Vic Morrow) wird er in der Bande aufgenommen. Doch Danny strebt nach mehr als bloß kriminellen Aktivitäten und bekommt schließlich die Chance, im Club King Creole als Sänger aufzutreten. Mit seinen leidenschaftlichen Auftritten begeistert er das Publikum Abend für Abend und macht den Club zu einem beliebten Treffpunkt.
Maxie erkennt das Potenzial von Danny als Star und will ihn für sein eigenes Lokal gewinnen. Um dies zu erreichen, setzt er Ronnie als Lockmittel ein, doch sie entwickelt tiefe Gefühle für Danny und warnt ihn, sich nicht in die gleiche Abhängigkeit zu begeben wie sie selbst. Trotz des verlockenden Angebots lehnt Danny ab und gerät in die intriganten Machenschaften von Maxie. Die Situation eskaliert, und Danny muss sich in einem dramatischen Showdown sowohl gegen Maxie als auch gegen Shark behaupten, die er beide besiegt.
Nach dem Kampf bringt Ronnie den verletzten Danny in ein Versteck und pflegt ihn gesund. Doch Maxie findet das Versteck und konfrontiert das Paar. Es kommt zur Tragödie, als Maxie Ronnie tötet. Bevor er jedoch auch Danny das Leben nehmen kann, wird Maxie von einem seiner eigenen Leute erschossen. Der Film endet mit Danny, der seinen Weg aus den kriminellen Verstrickungen findet und die Hoffnung auf ein neues Leben hat.
Musik im Film
Die Songs in King Creole unterstützen die Handlung und die emotionale Tiefe des Films, während sie die Essenz von New Orleans und das Rock ’n‘ Roll-Feeling der 1950er Jahre einfangen
- King Creole
(Aufnahme: 23.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - As Long As I Have You
(Aufnahme: 16.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Hard Headed Woman
(Aufnahme: 15.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Trouble
(Aufnahme: 15.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Dixieland Rock
(Aufnahme: 16.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Don’t Ask Me Why
(Aufnahme: 16.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Lover Doll
(Aufnahme: 16.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Crawfish
(Aufnahme: 15.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Young Dreams
(Aufnahme: 23.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - Steadfast, Loyal And True (Movie Version)
(Aufnahme: 16.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood) - New Orleans
(Aufnahme: 15.01.1958 – Radio Recorders – Hollywood)
Der Soundtrack zu King Creole ist ein integraler Bestandteil des Films, der die emotionale Reise des Protagonisten Danny Fisher vertieft und den Ton für die dramatischen Ereignisse der Geschichte setzt.
Hintergrund und Produktion
Die Dreharbeiten für „King Creole“ fanden vom 17. Januar bis zum 12. März 1958 statt, hauptsächlich in New Orleans. Die Stadt bot mit ihrem einzigartigen Charme und ihrer lebendigen Kultur die perfekte Kulisse für die Geschichte von Danny Fisher, einem jungen Musiker, der sich in einem kriminellen Umfeld behaupten muss.
Drehorte und Umgebung
Für die Außenaufnahmen wurden ikonische Orte in und um New Orleans gewählt, die den authentischen Flair der Stadt einfangen:
- Eine High School in New Orleans: Hier wurde unter anderem die Szene gedreht, in der Danny von Ronnie (gespielt von Carolyn Jones) zur Schule gebracht wird. Da diese Szene an einem Sonntagmorgen gedreht wurde, versammelten sich zahlreiche Fans, um Elvis zu sehen. Der Schauspieler nahm sich Zeit, Autogramme zu geben und interagierte herzlich mit seinen Fans.
- Lake Pontchartrain: Zwischen dem 08. und 12. März 1958 wurden Szenen an diesem großen Binnensee im Nordosten von New Orleans gedreht. Am Ufer des Sees wurde auch die dramatische Schlussszene gefilmt, in der Ronnie in Dannys Armen stirbt. Carolyn Jones, die bei den Dreharbeiten hohes Fieber hatte, spielte die Szene dennoch mit voller Hingabe, was Elvis dazu brachte, ihr den Spitznamen „Hot Lips“ zu geben.
- French Quarter, Bourbon Street und Vieux Carré Saloon: Diese lebendigen Orte im Herzen von New Orleans lieferten die Kulisse für die abendlichen Szenen und trugen dazu bei, die besondere Atmosphäre des Films zu gestalten. Elvis wohnte während der Dreharbeiten im Roosevelt-Hotel, nahe dem French Quarter. Produzent Hal Wallis mietete zusätzlich ein benachbartes Haus an, sodass Elvis durch einen Verbindungsgang auf das Hoteldach gelangen konnte und dort – unbeobachtet von Fans – ins Hotel und aus dem Hotel gehen konnte.
Hintergrundinformationen zur Produktion
Ursprünglich war James Dean für die Rolle des Danny Fisher vorgesehen, doch sein früher Tod am 30. September 1955 ließ diesen Plan unerfüllt. Hal Wallis entschied sich daraufhin für Elvis Presley, was die Produktion und letztlich den Charakter des Films stark prägte. Ursprünglich handelte das Buch von einem Boxer in New York City, doch für Elvis wurde die Hauptfigur in einen Sänger im musikalischen New Orleans verwandelt.
Der Regisseur Michael Curtiz, anfangs skeptisch gegenüber Elvis, zeigte sich bald beeindruckt von dessen natürlichem Talent, obwohl Elvis nie formalen Schauspielunterricht genossen hatte. Curtiz äußerte seine Begeisterung darüber, wie mühelos Elvis die emotionale Tiefe der Rolle interpretierte und die Charakterentwicklung authentisch darstellte.
Weitere interessante Fakten
- Gage von Elvis: Für seine Arbeit an „King Creole“ erhielt Elvis eine Gage von 500.000 Dollar. Dies unterstreicht seine Bedeutung und Popularität als Star der damaligen Zeit.
- Filmabschlussparty: Am 13. März 1958, nach Abschluss der Dreharbeiten, organisierte Elvis eine kleine Party für die gesamte Crew, um die gemeinsame Arbeit zu feiern. Tags darauf reiste er per Zug zurück nach Memphis.
- Titelvarianten und unverwirklichtes Remake: Der Film sollte ursprünglich alternative Titel wie „Danny“ oder „Sing, You Sinners“ tragen. In den 1970er Jahren plante Hal Wallis ein Remake von King Creole, das jedoch nie realisiert wurde.
- Rückkehr von Dolores Hart: Neben Elvis spielte auch Dolores Hart als Nellie mit, die bereits in dem vorherigen Elvis-Film Loving You (1957) eine Rolle hatte. Die beiden hatten vor der Kamera eine natürliche Chemie, die dem Film zugutekam.
Mit seinem intensiven Drehprozess, den lebendigen Schauplätzen in New Orleans und einer Produktionsgeschichte voller unerwarteter Wendungen ist „King Creole“ ein faszinierender Film der 1950er Jahre, der nicht nur für seine Handlung und Musik, sondern auch für die aufwendigen und leidenschaftlich umgesetzten Dreharbeiten bekannt ist.
Internationale Titel
Jailhouse Rock wurde in verschiedenen Ländern unter unterschiedlichen Titeln veröffentlicht:
- U.S.A.: King Creole
- Deutschland: Mein Leben ist der Rhythmus
- Österreich: Mein Leben ist der Rhythmus
- Kanada: Bagarres au King Créole
- Frankreich: Bagarres au King Créole
- Spanien: El barrio contra mí
- Italien: La via del male
- Schweden: King Creole
- Dänemark: King Creole – hård ungdom<
- Brasilien: Balada Sangrenta
- Griechenland: O vasilefs tou rock
- Finnland: Kitara kainalossa
- Türkei: Gangsterlerin pençesinde
Fazit: Elvis in schauspielerischer Hochform
King Creole zeigt Elvis Presley in seiner wohl besten Filmrolle als Danny Fisher, einen jungen Musiker, der sich im kriminellen Milieu von New Orleans behaupten muss. Unter der Regie von Michael Curtiz entstand ein fesselndes Musikdrama, das Spannung und emotionale Tiefe vereint. Die düstere Atmosphäre und die starke schauspielerische Leistung von Presley, der mit Starbesetzung wie Walter Matthau und Carolyn Jones agiert, machen diesen Film einzigartig.
Ursprünglich als Geschichte eines Boxers geplant, wurde der Charakter für Presley zum Sänger umgeschrieben. Auch der mitreißende Soundtrack, der Hits wie Trouble und Hard Headed Woman umfasst, trägt zur Popularität des Films bei. King Creole bleibt ein Kultklassiker, der sowohl Elvis’ musikalisches Talent als auch sein dramatisches Können beeindruckend in Szene setzt.