Steckbrief: Girls! Girls! Girls!
Film in der IMDb Girls! Girls! Girls! (1962) ist ein US-amerikanischer Musikfilm mit Elvis Presley in der Hauptrolle als Fischer Ross Carpenter. Regie führte Phil Karlson, und produziert wurde der Film von David Weisbart. Die Handlung dreht sich um Ross‘ Bestreben, sein früheres Segelboot zurückzukaufen, das er nach dem Tod seines Vaters verlor. Während er hart arbeitet und nebenbei als Sänger auftritt, entbrennt eine komplizierte Liebesgeschichte zwischen ihm, seiner Freundin Robin und der wohlhabenden Laurel. Der Film enthält viele Musikstücke, darunter den Hit Return To Sender, und erhielt 1963 eine Golden-Globe-Nominierung. Gedreht auf Hawaii, vereint der Film romantische Dramatik mit musikalischer Unterhaltung.
Produktion
- Regie: Norman Taurog
- Produzenten: Hal B. Wallis
- Drehbuch: Edward Anhalt und Allan Weiss
- Vorlage: Story von Allan Weiss
- Musik: Joseph J. Lilley
- Kamera: Loyal Griggs, Kenny Williams
- Bauten: Hal Pereira, Walter Tyler
- Schnitt: Warren Low
- Kostüme: Edith Head
- Choreographie: Charles O’Curran
Darsteller
- Elvis Presley als Ross Carpenter
- Stella Stevens als Robin Gantner
- Laurel Goodwin als Laurel Dodge
- Jeremy Slate als Wesley Johnson
- Guy Lee als Chen Yung
- Benson Fong als Kin Yung
- Beulah Quo als Madame Yung
- Elizabeth Tiu als Tai Ling
- Ginny Tiu als Mai Ling
- Robert Strauss als Sam
- Lili Valenty als Madame Stavros
- Frank Puglia als Alexander Stavros
- Barbara Beall als Leona Stavros
- Betty Beall als Linda Stavros
- Nestor Paiva als Arthur Morgan
- Ann McCrea als Mrs. Morgan
- Mary Treen als Mrs. Figgor
- Marjorie Bennett als Mrs. Dick
- Richard Collier als Clerk
- Red West als Fischer
In der deutschen Synchronisation von Girls! Girls! Girls! lieh Rainer Brandt Elvis Presley seine Stimme.
Handlung
Ross Carpenter (Elvis Presley) ist ein Fischer und Bootskapitän, der auf Hawaii lebt. Seine tägliche Arbeit besteht darin, Touristen mit seinem Fischerboot „Kingfisher“ auf das Meer hinauszufahren und sie beim Hochseefischen zu unterstützen. Doch Ross trägt einen tiefen Wunsch in sich: Seit dem Tod seines Vaters träumt er davon, das Segelboot „Westwind“ zurückzukaufen, das er einst mit seinem Vater gebaut hatte und das ihm sehr viel bedeutet. Der freundliche, väterliche Freund Papa (Alexander) Stavros (Frank Puglia) kaufte das Boot damals, als Ross es verkaufen musste, und erlaubte ihm weiterhin, es zu nutzen und darauf zu leben. Doch nun steht das Boot erneut zum Verkauf, da die Familie Stavros aufgrund der Krankheit von Mutter Stavros gezwungen ist, Hawaii zu verlassen und sämtliche Boote zu verkaufen.
Der neue Käufer ist der wohlhabende Geschäftsmann Wesley Johnson (Jeremy Slate), der Ross als Fischer einstellen will. Zwar ist es eine Rückkehr zu einer einfacheren Arbeit für Ross, doch er kann auf der „Westwind“ bleiben, solange sich noch kein Käufer für das Boot gefunden hat. Seine Hoffnungen, das Boot irgendwann zurückkaufen zu können, wachsen. In dieser Phase der Veränderung entfernt er sich von seiner Freundin Robin (Stella Stevens), einer Barsängerin, und beginnt, Zeit mit Laurel (Laurel Goodwin) zu verbringen, einer Frau, die er in Robins Bar kennenlernte. Ihre Beziehung entwickelt sich und wird immer intensiver, besonders als sie gemeinsam eine stürmische Nacht bei der befreundeten Familie Yung in Paradise Cove verbringen. Ross versucht, sich finanziell abzusichern, indem er abends in Robins Bar singt, was jedoch zu Spannungen mit Laurel führt, die ihm sein vermehrtes Fernbleiben vorwirft. Die beiden trennen sich in einem Streit.
Laurel beginnt als Hutverkäuferin zu arbeiten und beschließt, ihrem Geliebten zu helfen, ohne dass er davon erfährt. Was Ross nicht weiß: Laurels Eltern sind wohlhabend, und sie überzeugt ihren Vater, ihr die nötigen 10.000 Dollar zu geben, um die „Westwind“ zu kaufen. Als Ross von diesem Kauf erfährt, ist er außer sich vor Wut. Er fühlt sich erniedrigt, weil er in seinem Leben oft auf die Unterstützung anderer angewiesen war und stolzerweise keine „Almosen“ mehr annehmen will. Aus Prinzip weigert er sich, das Boot von Laurel zu übernehmen, und verlässt sie wütend, ohne ein Wort des Abschieds.
Robin informiert Laurel schließlich, dass Ross nach Paradise Cove gegangen ist, und Laurel beschließt, mit der „Westwind“ zu ihm zu fahren. Doch als Skipper bietet sich nur Wesley an, der eigene Absichten hegt und Laurel während der Überfahrt bedrängt. Ross’ Freund Chen beobachtet die Szene von einem Fischerboot aus und alarmiert Ross über einen Notruf an die Küstenwache. Ross eilt zur Rettung und erreicht die „Westwind“ mit Vater Yung an seiner Seite. Er schlägt Wesley nieder, verspricht Laurel, sie zu beschützen, und nimmt sie auf sein kleines Motorboot.
Am Abend feiern sie gemeinsam mit der Familie Yung in Paradise Cove. Ross, dem nun die wahre Bedeutung von Freundschaft und Liebe klar wird, erkennt, dass er Laurel über alles liebt und dass seine Besessenheit vom Boot seine Gefühle überschattet hatte. Er macht ihr einen Heiratsantrag und erklärt, dass er nun das Kapitel „Westwind“ hinter sich lassen will, um mit ihr gemeinsam ein neues Segelboot zu bauen – ein Symbol für einen Neuanfang und eine Zukunft zusammen.
Musik im Film
Der Soundtrack von Girls! Girls! Girls! ist ein wesentlicher Bestandteil des Films und umfasst eine Reihe von Songs, die Elvis Presley in den berühmten Radio Recorders Studios in Hollywood eingespielt hatte:
- Girls! Girls! Girls! (Movie Version)
(Aufnahme: 06.08.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - I Don’t Wanna Be Tied
(Aufnahme: 28.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - Where Do You Come From
(Aufnahme: 27.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - I Don’t Want To (nur in den U.S.A. zu sehen)
(Aufnahme: 26.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - We’ll Be Together
(Aufnahme: 23.05.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - A Boy Like Me, A Girl Like You
(Aufnahme: 27.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - Earth Boy
(Aufnahme: 28.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - Return To Sender
(Aufnahme: 27.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - Thanks To The Rolling Sea
(Aufnahme: 26.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - Song Of The Shrimp
(Aufnahme: 27.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - The Walls Have Ears
(Aufnahme: 27.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood) - We’re Coming In Loaded
(Aufnahme: 26.03.1962 – Radio Recorders – Hollywood)
Elvis nahm die Songs „Plantation Rock“ und „Mama“ auf, die aber im Film keine Verwendung fanden. Weitere nicht verwendete Songs: Never Let Me Go (gesungen von Stella Stevens), The Nearness Of You (gesungen von Stella Stevens), Baby Baby Baby (gesungen von Stella Stevens)
Hintergrund und Produktion
Die Dreharbeiten zu Girls! Girls! Girls! begannen am 9. April 1962 und dauerten bis Mitte Mai desselben Jahres. Gedreht wurde größtenteils an malerischen Drehorten auf Hawaii, was der Handlung rund um das Fischerleben und die maritime Kulisse Authentizität verlieh. Ein wesentlicher Teil der Aufnahmen entstand in Miloli an der Kona-Küste, doch auch andere Schauplätze wie die Bumble Bee Tuna Company nahe dem berühmten Waikīkī Beach und der Ala Wai Yachthafen wurden für die Produktion genutzt. Trotz der eindrucksvollen Szenerien auf Hawaii waren einige Nachdrehs notwendig, da die lauten Brandungsgeräusche an bestimmten Orten die Tonaufnahmen erschwerten. Diese Szenen wurden später im Paramount Studio in Hollywood neu aufgenommen.
Die Ankunft von Elvis Presley auf dem Flughafen in Honolulu löste eine riesige Welle der Begeisterung aus: Rund 8000 Fans empfingen den Star in Honolulu und brachten ihre Begeisterung für den „King of Rock ’n’ Roll“ zum Ausdruck. Auch während der Dreharbeiten gab es ein besonderes Highlight, als der britische Sänger Billy Fury am 16. Mai 1962 ans Set in Hollywood kam, um Elvis zwei goldene Schallplatten für seine Erfolge in England zu überreichen. Zu diesem Zeitpunkt filmte Presley gerade die berühmte Szene, in der er den Song Return To Sender vorträgt, was dem Moment eine besondere Note verlieh.
Die Dreharbeiten zur Kampfszene zwischen Elvis und seinem Schauspielkollegen Jeremy Slate waren ebenfalls bemerkenswert. Nach dem Dreh wandte sich der Regisseur Norman Taurog an den erfahrenen Kameramann Kenny Williams, der für seine Arbeit an der TV-Serie Bonanza bekannt war, und bat um dessen Einschätzung der Szene. Taurog erkannte Williams’ umfassende Erfahrung mit Actionszenen an und vertraute ihm in dieser Hinsicht mehr als sich selbst.
Diese sorgfältige und gut abgestimmte Produktion wurde 1963 mit einer Nominierung für den Golden Globe in der Kategorie „Best Motion Picture – Musical“ honoriert, was die Bedeutung des Films als eine der erfolgreichsten und beliebtesten Elvis-Musikkomödien weiter unterstrich.
1963 war Girls! Girls! Girls! bei den Laurel Awards in zwei Kategorien nominiert. In der Kategorie „Top Musical“ unterlag der Film dem Musical The Music Man. Auch Elvis Presley, nominiert in der Kategorie „Top Male Musical Performance“, musste sich Robert Preston geschlagen geben, der den Preis für seine Darstellung in The Music Man gewann.
Internationale Titel
Der Film Girls! Girls! Girls! wurde weltweit unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, darunter:
- U.S.A.: Girls! Girls! Girls!
- Deutschland: Girls! Girls! Girls!
- Österreich: Girls! Girls! Girls!
- Kanada: Des filles, encore des filles
- Frankreich: Des filles… encore des filles
- Spanien: Chicas, chicas, chicas
- Dänemark: Girls! Girls! Girls!
- Finnland: Tyttöjä! Tyttöjä! Tyttöjä!
- Italien: Cento ragazze e un marinaio
- Türkei: Kizlar arasinda
- Brasilien: Garotas! Garotas! Garotas!
- Griechenland: Rantevou me hilia koritsia
Fazit: Typischer Elvis-Film
Girls! Girls! Girls! ist ein typischer Elvis-Presley-Film aus den 1960er Jahren, der seine musikalischen Fähigkeiten und sein Charisma in den Vordergrund stellt. Als Ross Carpenter, ein Fischer aus Hawaii, zeigt Presley eine romantische und dramatische Geschichte um Träume, Liebe und Selbstfindung. Der Film wird durch beliebte Songs wie „Return To Sender“ untermalt, die Elvis’ Anziehungskraft auf Fans weltweit verstärken. Gedreht auf Hawaii und in den Paramount Studios, erhielt der Film eine Golden-Globe-Nominierung und festigt Presleys Ruf als Multitalent im Musik- und Filmbereich.
