Die Laurel Awards waren von 1948 bis 1971 ein bedeutender Bestandteil der amerikanischen Filmindustrie. Ins Leben gerufen von der Fachzeitschrift Motion Picture Exhibitor, ehrten sie herausragende Leistungen in Filmproduktion, Schauspiel, Regie und Musik. Obwohl sie heute weniger bekannt sind, spielten die Laurel Awards eine entscheidende Rolle bei der Anerkennung von Talenten und der Förderung der Filmkunst. Auch Elvis Presley erhielt im Jahr 1966 den damals sehr begehrten Award für seinen Film Tickle Me.
Ursprung und Zweck
Die Motion Picture Exhibitor, eine Fachzeitschrift für Kinobetreiber und Filmverleiher, initiierte die Laurel Awards, um die Meinungen derjenigen zu reflektieren, die direkt mit dem Publikum interagierten. Im Gegensatz zu anderen Filmpreisen, die von Kritikern oder Branchenverbänden vergeben wurden, basierten die Laurel Awards auf den Stimmen von Filmkäufern aus den USA und Kanada. Diese einzigartige Perspektive verlieh den Auszeichnungen eine besondere Authentizität und Nähe zum Publikumsgeschmack.
Kategorien und Preisträger
Die Laurel Awards deckten eine breite Palette von Kategorien ab, darunter:
- Bester Film
1971 wurde beispielsweise Patton als bester Film ausgezeichnet. - Beste Action-Darstellung
1970 erhielt John Wayne für seine Rolle in True Grit diese Auszeichnung. - Beste weibliche Nachwuchsdarstellerin
1970 wurde Ali MacGraw für Goodbye, Columbus geehrt. - Beste dramatische Darstellung (weiblich)
Preisträgerinnen waren unter anderem Jane Wyman (1951), Joan Crawford (1952) und Elizabeth Taylor (1957). - Top weiblicher Star
Doris Day dominierte diese Kategorie in den Jahren 1958 bis 1964. - Top männlicher Star
Rock Hudson wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1958, 1959 und 1960. - Top Produzent/Regisseur
Cecil B. DeMille erhielt diese Auszeichnung von 1949 bis 1958 jährlich. - Top Regisseur
Fred Zinnemann wurde in den Jahren 1958 bis 1964 mehrfach geehrt. - Top männliche musikalische Darbietung
Elvis Presley wurde im Jahr 1966 für seinen Film Tickle Me ausgezeichnet
Diese Kategorien spiegelten die Vielfalt der Filmindustrie wider und boten eine Plattform für die Anerkennung sowohl etablierter als auch aufstrebender Talente.
Einzigartiger Charakter der Auszeichnungen
Im Gegensatz zu anderen renommierten Filmpreisen wie den Oscars oder den Golden Globes gab es bei den Laurel Awards keine glamouröse Verleihungszeremonie. Die Ergebnisse wurden in der Motion Picture Exhibitor veröffentlicht, und die Gewinner erhielten eine goldene Plakette als Anerkennung. Diese schlichte Herangehensweise unterstrich den Fokus auf die tatsächlichen Leistungen der Preisträger und weniger auf den Pomp und die Umstände, die oft mit Preisverleihungen verbunden sind.
Liste der Preisträger bei den Laurel Awards
Detaillierte Übersicht über die Preisträger, die für ihre herausragenden Leistungen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet wurden.
Beste Filme und Darstellungen
- Best Picture (Bester Film)
- Patton: 1971 (wurde in keinem anderen Jahr ausgezeichnet)
- Best Action Drama (Bestes Action-Drama)
- Butch Cassidy and the Sundance Kid: 1970 (wurde in keinem anderen Jahr ausgezeichnet)
- Best Action Performance (Beste Action-Darstellung)
- John Wayne: True Grit, 1970 (wurde in keinem anderen Jahr ausgezeichnet)
- Best Female New Face (Beste weibliche Nachwuchsdarstellerin)
- Ali MacGraw: Goodbye, Columbus, 1970 (wurde in keinem anderen Jahr ausgezeichnet)
Herausragende Darstellungen
- Best Dramatic Performance (Female) (Beste dramatische Darstellung, weiblich)
- Claudette Colbert: 1950
- Jane Wyman: 1951
- Joan Crawford: 1952
- Deborah Kerr: 1953
- Grace Kelly: 1954
- Susan Hayward: 1955
- Ingrid Bergman: 1956
- Elizabeth Taylor: 1957
- Best Male Performance (Beste männliche Darstellung)
- James Stewart: The Stratton Story, 1950
- Best Female Performance (Beste weibliche Darstellung)
- June Allyson: The Stratton Story, 1950
Herausragende Stars und Persönlichkeiten
- Top Female Star (Beste weibliche Hauptdarstellerin)
- Doris Day: 1958, 1959, 1960, 1961, 1962, 1963, 1964
- Elizabeth Taylor: 1965, 1966
- Julie Andrews: 1967, 1968
- Katharine Hepburn: 1970, 1971
- Top Male Star (Bester männlicher Hauptdarsteller)
- Rock Hudson: 1958, 1959, 1960, 1962, 1963
- Burt Lancaster: 1961
- Cary Grant: 1964, 1966
- Jack Lemmon: 1965, 1967
- Paul Newman: 1968, 1970
- Dustin Hoffman: 1971
- Top Male Personality (Top-Männliche Persönlichkeit)
- Peter O’Toole: Lawrence of Arabia, 1963
Auszeichnungen für Regisseure und Produzenten
- Top Producer / Director (Bester Produzent/Regisseur)
- Cecil B. DeMille: 1949–1958
- Alfred Hitchcock: 1959, 1960, 1961, 1962, 1964, 1966, 1970, 1971
- Billy Wilder: 1963
- Mervyn LeRoy: 1965
- Robert Wise: 1967, 1968
- Top Director (Bester Regisseur)
- Fred Zinnemann: 1958, 1959, 1961, 1962, 1963, 1964
- Vincente Minnelli: 1960
- George Cukor: 1965
- David Lean: 1966
- Henry Hathaway: 1967
- Norman Jewison: 1968
- Mike Nichols: 1970, 1971
Musikalische Darbietungen
- Musical Performance, Male (Musikalische Darbietung, männlich)
- Elvis Presley: 1966
Bedeutende Preisträger und ihre Beiträge
Viele der ausgezeichneten Persönlichkeiten hinterließen einen bleibenden Eindruck in der Filmgeschichte:
- Doris Day: Als eine der beliebtesten Schauspielerinnen ihrer Zeit wurde sie mehrfach als Top weiblicher Star ausgezeichnet und prägte das Genre der romantischen Komödie.
- Rock Hudson: Bekannt für seine Vielseitigkeit, erhielt er mehrere Auszeichnungen als Top männlicher Star und spielte in einer Vielzahl von Genres, von Dramen bis Komödien.
- Cecil B. DeMille: Als legendärer Regisseur und Produzent wurde er für seine epischen Filme und seinen Einfluss auf die Filmindustrie anerkannt.
- Elvis Presley: Der „King of Rock ’n’ Roll“ war auch im Kino ein großer Erfolg. Elvis wurde für seine musikalischen Darbietungen in Filmen wie Jailhouse Rock, Blue Hawaii und Viva Las Vegas gefeiert, die nicht nur seine Musik, sondern auch sein Image und Charisma transportierten. Für seine filmische Präsenz und seinen Einfluss auf die Popkultur wurde Elvis Presley bei den Laurel Awards mehrfach nominiert und geehrt und hinterließ damit einen bleibenden Eindruck sowohl in der Musik- als auch in der Filmindustrie.
Ende der Laurel Awards
Die letzte Verleihung der Laurel Awards fand 1971 statt. Obwohl die Gründe für das Ende der Auszeichnungen nicht vollständig dokumentiert sind, könnten Veränderungen in der Filmindustrie und der Aufstieg anderer Filmpreise dazu beigetragen haben. Trotz ihres Verschwindens bleiben die Laurel Awards ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Filmpreise, das die Perspektiven derjenigen hervorhob, die direkt mit dem Publikum verbunden waren.
Fazit: Vergessene Filmpreise
Die Laurel Awards waren über zwei Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Bestandteil der amerikanischen Filmindustrie. Von 1948 bis 1971 wurden diese Preise von der Fachzeitschrift Motion Picture Exhibitor verliehen, mit dem Ziel, die Favoriten der Kinobetreiber und Filmkäufer in den USA und Kanada zu ehren. Anders als bei den Oscars oder Golden Globes, die von Kritikern oder Branchenverbänden vergeben werden, boten die Laurel Awards eine einzigartige Perspektive, die den Geschmack des Kinopublikums auf eine besondere Weise widerspiegelte.
Neben Schauspielgrößen wie Doris Day, Rock Hudson und Elizabeth Taylor wurde auch Elvis Presley, der „King of Rock ’n’ Roll“, bei den Laurel Awards ausgezeichnet. Seine Ehrung für eine musikalische Darbietung im Jahr 1966 zeigt, wie sehr Elvis auch in der Filmindustrie geschätzt wurde. Filme wie Jailhouse Rock und Blue Hawaii machten ihn nicht nur als Musiker, sondern auch als Schauspieler zu einer kulturellen Ikone. Die Auszeichnung verdeutlicht seinen Einfluss auf das Kino und betont die Rolle, die Musik im Film jener Zeit spielte.
Das Ende der Laurel Awards 1971 markierte den Verlust einer einzigartigen Ehrung innerhalb der Filmindustrie. Trotz ihres Verschwindens bleiben sie ein bedeutendes Kapitel in der Filmgeschichte. Sie würdigten jene, die nicht nur durch ihr Talent, sondern auch durch ihren Einfluss auf die Popkultur bleibenden Eindruck hinterließen. Elvis’ Auszeichnung bei den Laurel Awards steht symbolisch für die Verschmelzung von Musik und Film, die ihn zur Legende machte.