Personen

Bill Black

Steckbrief von Bill Black

Bill Black

William Patton Black junior

Geburtstag
07. September 1926
Geburtsort
Memphis, TN
Sternzeichen
Jungfrau
Todestag
21. Oktober 1965
Gestorben (im Alter von 39 Jahren)
Sterbeort
Memphis, TN
Todesursache
Gehirntumor
Beruf
Musiker
Instrument
Bass

William Patton Black junior (Bill Black) wurde am 17. September 1926 in Memphis, Tennessee geboren. Er erlangte, als Bassist in der ersten Band von Elvis Presley, den Blue Moon Boys und später mit seiner eigenen Bill Black’s Combo, Berühmtheit. Bill Black verstarb am 21. Oktober 1965 in seiner Heimatstadt Memphis.

Frühe Jahre und Karriere

Black wurde, als ältestes von 9 Kindern, am 17. September 1926 in Memphis geboren. Bill Blacks Vater, der als Straßenbahnfahrer bei der Memphis Street Railway Co. arbeitete, spielte oft in seiner Freizeit für seine Familie beliebte Songs der damaligen Zeit auf dem Banjo oder der Geige. Das beeindruckte den kleinen Bill so sehr, dass er im Alter von 14 Jahre das musizieren auf einem Instrument erlernte, dass sein Vater selbst aus einer Zigarrenbox, einem Brett und Metallsaiten gebaut hatte. 2 Jahre später, im Alter von 16 Jahren, tritt Bill Black bereits mit „Honky Tonk“ Musik in lokalen Clubs und Bars auf.

Während des 2. Weltkriegs wurde Black von der U.S. Army im Fort Lee in Virginia stationiert. Hier lernt er Evelyn kennen die ebenfalls sehr musikalisch ist und Gitarre spielt. Nach der Entlassung aus dem Militärdienst ließen sich die beiden in Memphis nieder und heiraten 1946. Bill fand anschließend Arbeit im Werk des Reifenherstellers Firestone.

Bill Black verfeinert seine „slap bass“ Spieltechnik, in dem er sich diese Art des Musizierens bei seinem Idol Fred Maddox von den Maddox Brothers and Rose abschaute. „Slap bass“ bezeichnet eine Technik in der man leicht bis stark auf die Saiten eines Instruments schlägt, um einen speziellen Sound zu kreieren. Auch sein komödiantisches Talent verfeinert er in dieser Zeit zur Perfektion. Black war berühmt für seine lustigen Showeinlagen. So sah man ihn beispielsweise bei einem Auftritt als Landstreicher mit geschwärzten Zähnen, Latzhose und Strohhut. Er sagte später über diese Showeinlagen: „Ich möchte den Besuchern ein paar Momente der Unterhaltung gepaart mit ein wenig Humor bieten, den sie eine Weile lang nicht vergessen werden“.

Im Jahr 1952 tourte Bill Black, zusammen mit dem Gitarristen Scotty Moore, durch Clubs und Radio-Shows. Zusammen, mit zwei weiteren Gitarristen und einem Geiger, spielen sie Country Hits von Hank Williams und Red Foley in Doug Poindexter’s Band, den Starlight Wranglers.

The Blue Moon Boys

Im Juli 1954 bat Sam Phillips, der Inhaber des berühmten Sun Studios in Memphis, Scotty Moore und Bill Black darum, den bis dato unbekannten Sänger Elvis Presley musikalisch zu begleiten. Anfangs waren beide Musiker nicht überzeugt vom jungen Elvis stimmten jedoch zu, dass eine Studiosession das ganze Potential Presleys zu Tage bringen könnte.

So traf man sich erneut im Juli 1954 im Sun Studio in der Union Avenue. Scotty Moore schlug vor, das Song „I Love You Because“ aufzunehmen. Nach weiteren eingespielten Country Songs waren alle Musiker nicht sonderlich begeistert und man legte eine Pause ein. Während der Pause griff Elvis Presley zur Gitarre und stimmte den Blues Hit „That’s All Right (Mama),“ von Arthur Crudup an. Scotty und Bill schauten sich erstaunt an, griffen zu ihren Instrumenten, und stiegen in den Song ein.

Sam Phillips, der seinen Ohren nicht traue trat ins Studio und teile mit: „Egal was ihr hier gerade machte habt, macht es nochmal“. Er drückt die Aufnahmetaste und der erste Elvis Hit war geboren. Bill Black merkte nach der Aufnahme begeistert an: „Verdammt. Bringt das ins Radio und sie werden uns aus der Stadt vertreiben“.

Am nächsten Tag wurden weitere 4 Songs, darunter auch „Blue Moon of Kentucky,“, aufgenommen. Sam Phillips brachte die Aufnahmen zum befreundeten Discjockey Dewey Phillips, der mit seiner Radiosendung Red, Hot and Blue beim lokalen Sender WHBQ über großen Einfluss verfügte. Die Songs lösen eine große Hysterie aus und erreichen Top-Platzierungen in den Charts im Süden der USA.

Nach dem Erfolg der „That’s All Right Mama (Mama)“ Single verlassen Scotty Moore und Bill Black die Starlight Wranglers um fortan als Musiker für Elvis tätig zu sein. Der Bandname „The Blue Moon Boys“ wurde geboren und man sagte beiden Musiker eine Gage von 25% der Gesamteinnahmen zu.

Blue Moon Boys: Scotty Moore, Elvis, Bill Black
Blue Moon Boys: Scotty Moore, Elvis, Bill Black

In den nächsten Monaten tourten Scotty Moore, Bill Black und Elvis Presley vor allem durch die südlichen Staaten von Amerika und weitere Songs wurden eingespielt. Während der Auftrittsserie bei der Louisiana Hayride in Shreveport im Bundesstaat Louisiana, lernen die 3 Bandkollegen den Schlagzeuger D. J. Fontana kennen, der kurze Zeit später ebenfalls zum festen Bestandteil der Combo gehören sollte. Als Elvis Vertrag 1955 von Sun Records an RCA verkauft wurde, wechselten auch Moore, Black und Fontana zum neuen Label.

Bill Black war auf vielen bekannten Elvis Hits der 1950er Jahre zu hören. Hierunter sollten die Songs „Good Rockin‘ Tonight“, „Heartbreak Hotel“, „Baby Let’s Play House“, „Mystery Train“, „Hound Dog“ und „Jailhouse Rock“ Erwähnung finden.

Der Erfolg hielt an und die Touren wurden ausgeweitet. Erst, nachdem Elvis 1958 seinen Militärdienst antreten musste, trennten sich die Blue Moon Boys.

Bill Black’s Combo

1959 versammelte Bill Black weitere Musiker um sich und gründete die Bill Black’s Combo. Die Konstellation bestand anfänglich aus Bill Black (Bass), Joe Lewis Hall (Piano), Reggie Young (Gitarre), Martin Willis (Saxophon) und Jerry Arnold (Schlagzeug). Diese Zusammensetzung änderte sich jedoch im Laufe der Jahre, da einige Musiker den Militärdienst ableisten mussten oder aus persönlichen Gründen ausstiegen.

Die Band veröffentlichte das Blues-Instrumental „Smokie“ für Hi Records im Dezember 1959. Die Folgesingle „Smokie, Part 2“ wurde ein Nr. 17 U.S. Pop Hit und erreichte sogar Platz 1 in den „Black“ Music-Charts. Der Tonträger verkaufte sich über 1 Million mal und wurde von der RIAA mit Gold ausgezeichnet. Die Folgeveröffentlichung „White Silver Sands“ (Hi 2021), platzierte sich in den Top 10 auf Platz 9 und hielt sich vier Wochen im oberen Bereich der R&B Charts.

Acht Aufnahmen der Bill Black’s Combo schafften es, zwischen 1959 und 1962, in die Top 40. Das Album „Saxy Jazz“ hielt sich sogar ein Jahr in den Top 100 Charts.

Die Combo war im Film „Teenage Millionaire“ im Jahr 1961 zu sehen und war zu Gast in der Ed Sullivan Show, wo man das Publikum mit dem Medley „Don’t Be Cruel“, „Cherry Pink“ und „Hearts of Stone“ begeisterte. 1961 wurde die Band zur „Billboard’s Number One Instrumental Group“ gewählt.

Lyn Lou Studio

1962 eröffnete Bill Black, zusammen mit Larry Rogers (Studio 19, Nashville), sein eigenes Tonstudio in der Chelsea Street in Memphis, Tennessee. Benannt wurde das Lyn Lou Studio nach seinen beiden Kindern. Larry Rogers war vor allem als Toningenieur und Produzent tätig. Hier im Aufnahmestudio entstanden viele Songs der Bill Black’s Combo.

Bill, der sich fortan um seine Geschäfte, die Familie und seine Gesundheit kümmern wollte, stand nun nicht mehr auf der Bühne. Er sendet seine Combo jedoch weiterhin zu Auftritte in die gesamten Vereinigten Staaten.

Nach dem Black im Jahr 1965 verstarb, übernahm Larry Rogers, zusammen mit Bob Tucker, das Lyn Lou Studio.

Krankheit und Tod

1963 trat Bob Tucker der Bill Black’s Combo als Manager und Bassmusiker bei. Bill Back, dessen Gesundheitszustand sich in den letzten eineinhalb Jahren verschlechtert hatte, war es nicht mehr möglich auf der Bühne zu stehen.

1964 schrieb die Combo Musikgeschichte, als sie als Vorgruppe der Beatles, während deren 13 Städte-Tour durch Amerika, verpflichtet wurden.

Nach zwei Operationen und langen Krankenhausaufenthalten starb Bill Black am 21. Oktober 1965 im Altern von 39 Jahren an den Folgen eines Gehirntumors. Black verstarb während der dritten Operation, in der die Ärzte den kompletten Tumor entfernen wollten. Die Beisetzung fand auf dem Forrest Hill Friedhof in Memphis statt.

Elvis Presley wurde später dafür kritisiert, dass er bei der Beerdigung nicht anwesend war. Der Rockkönig hatte jedoch Sorge, dass sein Erscheinen zu einem Medienspektakel und Fanansturm führen würde und so die Zeremonie empfindlich gestört werden würde. Presley kondolierte der Familie Black einige Tage persönlich. Bills Sohn Louis Black erinnert sich später an die Aussage von Elvis: „Wenn es etwas gibt was ihr brauchst, lasst es mich wissen, und es gehört euch“.

Black’s Witwe Evelyn verkaufte die Rechte an der Bill Black’s Combo an Bob Tucker und Larry Rogers.

Wissenswertes

Die Bill Black’s Combo nahm mehr als 20 Album auf, tourte durch die USA und Europa und gewann in den Jahre  1966 und 1967 viele Auszeichnungen als beste Instrumental-Gruppe. Bob Tucker arbeitete, während er die Combo leitet, an der Universität von Memphis als Professor für Musikgeschäfte.

Der Kontrabass von Bill Black befindet sich noch heute im Besitz von Beatle Paul McCartney, der den Bass in den späten 70er Jahren von seiner Frau Linda McCartney zum Geburtstag erhielt. Der Bass ist u.a. in dem Video Clip zu McCartneys Song „Baby’s Request“ zu sehen, in welchem Linda McCartney die Saiten zupft. In der Dokumentation „The World Tonight“ ist Paul McCartney mit seiner Version von „Heartbreak Hotel“ an Blacks Bass zu sehen.

  • Schauspieler Elliott Street spielt Black im Film Elvis, mit Kurt Russell.
  • Schauspieler Blake Gibbons porträtiert Bill Black in der Kurzserie Elvis, mit Michael St. Gerard in den 90er Jahren.
  • 2005 wird Bill von Clay Steakley in der CBS Miniserie Elvis, mit Jonathan Rhys Meyers gespielt.
  • Am 04. April 2009 wird Bill Black in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen.

Fazit: Bill Black der Ausnahmemusiker

Bill Black war ein außergewöhnlicher Musiker, dessen Einfluss auf die Musikwelt tiefgreifend und nachhaltig war. Von seinen bescheidenen Anfängen in Memphis über seine Zusammenarbeit mit Elvis Presley bis hin zu seiner eigenen erfolgreichen Band bleibt er eine zentrale Figur in der Geschichte des Rock ’n’ Roll. Während er vielleicht nicht die gleiche Anerkennung erhält wie einige seiner Zeitgenossen, verdient er zweifellos seinen Platz in den Annalen der Musikgeschichte als ein Mann, der den Klang einer Ära mitgestaltet hat.

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