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Blue Hawaii (1961)

Steckbrief: Blue Hawaii

Filmcover
Deutscher Titel
Blaues Hawaii
Produktionsjahr
1961
Filmgesellschaft
Paramount
Technologie
Technicolor
Filmlänge
101 Minuten
Filmpremiere
14. November 1961
Kinopremiere
22. November 1961
Deutsche Permiere
21. April 1962

Blue Hawaii (deutscher Titel: Blaues Hawaii, 1961) ist eine US-amerikanische Musikkomödie mit Elvis Presley in der Hauptrolle als Chad Gates, der nach seinem Militärdienst nach Hawaii zurückkehrt und seinen eigenen Weg abseits der elterlichen Ananasplantage gehen will. Unter der Regie von Norman Taurog zeigt der Film die romantischen und musikalischen Abenteuer Chads und ist mit Hits wie „Can’t Help Falling in Love“ untermalt. Gedreht an ikonischen hawaiianischen Schauplätzen wie dem Coco Palms Resort, erlangte der Film internationale Beliebtheit und prägte das Tropenimage Presleys in Hollywood. Ursprünglich unter dem Titel „Hawaiian Beach Boy“ geplant, setzte er Maßstäbe für weitere Presley-Filme in ähnlichem Stil.

Blue Hawaii - 1961 - Elvis-Movie

Produktion

  • Regie: Norman Taurog
  • Produzenten: Hal B. Wallis
  • Drehbuch: Hal Kanter
  • Vorlage: Erzählung „Beach Boy“ von Allan Weiss
  • Musik: Joseph J. Lilley
  • Kamera: Charles Lang Jr.
  • Spezialeffekte: John P. Fulton
  • Bauten: Hal Pereira, Walter Tyler
  • Schnitt: Warren Lew
  • Choreografie: Charles O’Curran

Darsteller

  • Elvis Presley als Chad Gates
  • Joan Blackman als Maile Duval
  • Nancy Walters als Abigail Prentice
  • Angela Lansbury als Sarah Lee Gates
  • Roland Winters als Fred Gates
  • John Archer als Jack Kelman
  • Howard McNear als Mr. Chapman
  • Flora Hayes als Mrs. Manaka
  • Gregory Gay als Mr. Duval
  • Steve Brodie als Tucker Garvey
  • Iris Adrian als Enid Garvey
  • Darlene Tompkins als Patsy
  • Pamela Akert als Sandy
  • Christian Kay als Beverly
  • Jenny Maxwell als Ellie Corbett
  • Frank Atienza als Ito O`Hara
  • Lani Kai als Carl
  • Jose de Vega als Ernie
  • Ralph „Tiki“ Hanalie als Wes

In der deutschen Synchronisation von Blue Hawaii lieh Claus Wilcke Elvis Presley seine Stimme.

Handlung

Nachdem Chad (Elvis Presley) seinen zweijährigen Militärdienst beendet hat, kehrt er nach Hawaii zurück und wird von seiner Freundin Maile Duval (Joan Blackman) am Flughafen abgeholt. Zusammen fahren sie zum Strand Wiki Wiki, wo Chad eine Strandhütte besitzt. Auf dem Weg dorthin fragt Maile ihn, ob er ihr während der langen Trennung treu geblieben sei, woraufhin Chad schmunzelnd antwortet: „Na, sagen wir fast immer.“ Diese Antwort begleitet er mit dem Lied „Almost Always True“. Nach einem Umkleiden in der Strandhütte begeben sich beide zum Schwimmen ins Meer. Dort werden sie von hawaiianischen Freunden entdeckt, die im Boot sitzen und musizieren. Chad steigt zu ihnen ins Boot und stimmt das traditionelle „Aloha ʻOe“ an. Im Gespräch mit seinen Freunden erzählt er von einem Lied, das er aus Neapel mitgebracht hat, und singt „No More“.

Die nächsten fünf Tage verbringt Chad in seiner Hütte, ohne nach Hause zu gehen, da er genau weiß, was ihn dort erwartet: Seine Eltern drängen darauf, dass er im Familienbetrieb, der Great Southern Hawaiian Fruit Co., einen Job übernimmt. Doch Chad verfolgt eigene Pläne und möchte lieber als Fremdenführer arbeiten. Eines Abends besucht er gemeinsam mit Maile die Geburtstagsfeier ihrer Großmutter. Als Geschenk bringt Chad eine Spieldose aus Europa mit, die ein romantisches Liebeslied spielt, zu dessen Melodie er „Can’t Help Falling in Love“ singt.

Nach einiger Zeit erfahren seine Eltern von seiner Rückkehr und bestehen darauf, dass er nach Hause kommt. Bei der für ihn organisierten Willkommensfeier begegnet seine Mutter Sarah Lee Gates (Angela Lansbury) zum ersten Mal Maile und betrachtet sie als ungeeignete Partnerin für ihren Sohn. Um Maile aus dieser unangenehmen Situation zu retten, stimmt die mit Chad befreundete hawaiianische Band das fröhliche „Rock-a-Hula Baby“ an, und Chad singt auf der Bühne. Am nächsten Tag beginnt Chad seinen Job als Reiseleiter bei Hawaiian Island Tours, für die auch Maile arbeitet. Seine erste Reisegruppe besteht aus einer Lehrerin und vier Studentinnen, mit denen er eine Ananasplantage besucht. Während der Fahrt singt er gemeinsam mit der Gruppe „Moonlight Swim“.

Abends feiern sie auf einer Party, und Chad performt „Ku-u-i-po“. Beim anschließenden Fischessen zeigt sich der Hawaiianer Ito unersättlich, was Chad dazu veranlasst, das Lied „Ito Eats“ zu singen, gefolgt von der Tanznummer „Slicin‘ Sand“. Am folgenden Abend führt Chad seine Reisegruppe in eine Bar, wo er „Hawaiian Sunset“ singt. Der Abend endet in einer Schlägerei zwischen Chad und einem anderen Gast, die schließlich in einer Massenschlägerei mündet. Daraufhin landen alle Beteiligten im Gefängnis, und Chad verarbeitet seinen Kummer mit dem Song „Beach Boy Blues“. Nachdem sein Vater die Kaution gezahlt hat, kommt Chad frei und führt die Gruppe zur „Liebesinsel“ Kauaʻi, wo sie während eines Ausflugs das Lied „Kauai – Island of Love“ singen.

In der darauffolgenden Nacht spitzen sich die Ereignisse zu: Die Studentin Ellie Corbett (Jenny Maxwell) klopft an Chads Tür und versucht, ihn zu verführen. Gerade als er sie hinauskomplimentieren möchte, klopfen zwei weitere Studentinnen an und suchen nach Gegenständen, die Ellie sich ohne deren Wissen ausgeliehen hat. Chad beruhigt alle und schickt sie zurück in ihre Zimmer, als plötzlich die Lehrerin Mrs. Prentice (Nancy Walters) auftaucht und ihm freudestrahlend erzählt, dass sie sich auf Hawaii verliebt hat. Chad und die hinter der Tür lauschende Ellie befürchten, dass sie ihn meint. Ellie ist enttäuscht und stiehlt impulsiv einen Jeep, mit dem sie davonrast.

Zur selben Zeit legt Mrs. Prentice die Arme um Chads Schulter – genau in dem Moment, als Maile durchs Fenster sieht und die Situation missversteht. Wütend zieht sie sich zurück, während Chad von Ellies Verschwinden erfährt. Er folgt ihr und findet sie am Meer, wo sie in ihrem Frust eine gefährliche Entscheidung zu treffen droht. Chad zieht sie aus dem Wasser und bringt sie sicher zurück.

Am nächsten Morgen beim Frühstück erfährt Chad, dass sich Mrs. Prentice in den älteren Jack Kelman verliebt hat. Dieser informiert ihn auch darüber, dass Maile am Vorabend die falschen Schlüsse gezogen hat und enttäuscht ist. Chad eilt zu Maile, die ihm zunächst vorwirft, sie betrogen zu haben. Als er ihr erklärt, dass Mrs. Prentice tatsächlich Jack Kelman liebt, reagiert Maile zunächst skeptisch und verweist ihn des Raumes. Erst als sie später Mrs. Prentice und Jack Kelman vertraut zusammen sieht, erkennt sie, dass Chad ehrlich war. So steht der Hochzeit der beiden nichts mehr im Wege, und sie feiern ihre Verbindung schließlich mit dem „Hawaiian Wedding Song“.

Musik im Film

Der Film Blue Hawaii enthält zahlreiche musikalische Highlights, die von Elvis Presley in seiner Rolle als Chad Gates performt werden:

  • Blue Hawaii
    (Aufnahme: 22.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Almost Always True
    (Aufnahme: 22.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Aloha Oe
    (Aufnahme: 21.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • No More
    (Aufnahme: 21.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Can’t Help Falling In Love (Movie-Version)
    (Aufnahme: 23.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Rock-A-Hula Baby
    (Aufnahme: 23.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Moonlight Swim
    (Aufnahme: 22.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Ku-u-i-po
    (Aufnahme: 21.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Ito Eats
    (Aufnahme: 22.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Slicin‘ Sand
    (Aufnahme: 21.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Hawaiian Sunset
    (Aufnahme: 21.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Beach Boy Blues
    (Aufnahme: 23.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Island Of Love
    (Aufnahme: 22.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Hawaiian Wedding Song
    (Aufnahme: 22.03.1961 – Radio Recorders – Hollywood)

Die Songs wurden im März 1961 bei Radio Recorders in Hollywood aufgenommen und prägen den tropischen Flair des Films.

Hintergrund und Produktion

Blue Hawaii wurde zwischen dem 17. März und 17. April 1961 auf Hawaii gedreht. Ursprünglich unter dem Arbeitstitel „Hawaiian Beach Boy“ geplant, basierte die romantische Musikkomödie auf einer Erzählung von Allan Weiss und wurde von Norman Taurog inszeniert. Juliet Prowse, die zuvor in „G.I. Blues“ an der Seite von Elvis Presley auftrat, war zunächst für die weibliche Hauptrolle der Maile Duval vorgesehen. Sie musste jedoch aus privaten Gründen absagen, und die Rolle ging schließlich an Joan Blackman.

Kurz vor Beginn der Dreharbeiten unterschrieb Elvis einen fünfjährigen Vertrag mit Hal B. Wallis, einem der führenden Produzenten seiner Zeit, der maßgeblich zur Entstehung zahlreicher Elvis-Filme beitrug. Der Choreograf von Blue Hawaii, Charles O’Curran, war mit der Sängerin Patti Page verheiratet, die zu Elvis’ bevorzugten Künstlern gehörte und dessen musikalische Inspirationen mitprägte. Eine weitere bekannte Persönlichkeit, Angela Lansbury, die später durch die Fernsehserie „Mord ist ihr Hobby“ weltberühmt wurde, spielte in Blue Hawaii die Rolle von Chads Mutter Sarah Lee Gates.

Sendung und Zensur

Am 13. September 1966 war geplant, Blue Hawaii auf NBC im Rahmen von „Tuesday Night At The Movies“ auszustrahlen. Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen mit Paramount Pictures musste NBC den Film jedoch kurzfristig aus dem Programm nehmen. Die Vereinbarung sah vor, dass „Paradise Hawaiian Style“, ein weiterer Elvis-Film, eine vollständige Kinoaufführung durchlaufen sollte, bevor ein anderer Film von Elvis im Fernsehen gezeigt wurde. NBC entschied sich stattdessen für den Dean Martin und Jerry Lewis-Film „Living It Up“.

In Mexiko stieß „Blue Hawaii“ auf besonderen Widerstand: Nachdem Elvis-Fans das „Americas Theatre“ in Mexico City bei der Vorführung von „G.I. Blues“ beschädigt hatten, untersagten die mexikanischen Behörden im Oktober 1962 eine Aufführung von „Blue Hawaii“. Das Verbot spiegelt die enorme Popularität und Leidenschaft wider, die Elvis Presley in dieser Zeit international auslöste, und wie sein Einfluss teils zu drastischen Maßnahmen seitens der Veranstalter führte.

Drehorte

Die Filmaufnahmen fanden an verschiedenen ikonischen Orten auf Hawaii statt, die zum unverwechselbaren, paradiesischen Charme des Films beitrugen:

  • Coco Palms Resort Hotel, 241 Kuhio Highway, Kapaa, Kaua’i, Hawaii, USA
  • Coconut Coast, Kaua’i, Hawaii, USA
  • Hanauma Bay Beach Park, Hanuma Bay, O’ahu, Hawaii, USA
  • Hanuma Bay, O’ahu, Hawaii, USA
  • Honolulu, O’ahu, Hawaii, USA
  • Kamehameha Highway, Laie, O’ahu, Hawaii, USA
  • Kapaa, Kaua’i, Hawaii, USA
  • Kuhio Highway, Kapaa, Kaua’i, Hawaii, USA
  • Laie, O’ahu, Hawaii, USA
  • Polynesian Cultural Center, 55-370 Kamehameha Highway, Laie, O’ahu, Hawaii, USA

Diese Drehorte auf den Inseln O’ahu und Kaua’i spiegeln die exotische Kulisse wider, die den Film zu einer Hommage an Hawaii und die Faszination des Pazifikparadieses macht. Blue Hawaii schaffte es durch seine Kulisse und seine eingängige Musik, nicht nur als Elvis-Film Erfolg zu feiern, sondern auch das Bild von Hawaii in der Popkultur nachhaltig zu prägen.

Internationale Titel

Der Film Blue Hawaii wurde weltweit unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, darunter:

  • U.S.A.: Blue Hawaii
  • Deutschland: Blaues Hawaii
  • Österreich: Blaues Hawaii
  • Kanada: Sous le ciel bleu de Hawaï
  • Frankreich: Sous le ciel bleu de Hawaï
  • Türkei: Mavi Hawai geceleri
  • Dänemark: Blue Hawaii
  • Finnland: Sininen Havaiji
  • Spanien: Amor en Hawaii
  • Brasilien: Feitiço Havaiano
  • Griechenland: Galazia Havai

Fazit: Hommage an Hawaii

Blue Hawaii gilt als einer der populärsten Filme von Elvis Presley und als ein Meilenstein für das „Inselparadies“-Motiv in der Popkultur der 1960er Jahre. Mit seiner Mischung aus romantischer Komödie, musikalischen Einlagen und exotischer Kulisse präsentiert der Film eine leichte, unbeschwerte Atmosphäre, die den Zeitgeist jener Ära einfängt. Die Dreharbeiten in echten hawaiianischen Locations verstärkten die Authentizität und machten Hawaii für viele Zuschauer zu einem Sehnsuchtsort. Der Erfolg des Films liegt nicht zuletzt an Presleys charmanter Darstellung des ungebundenen Chad Gates, der für Freiheit und Abenteuer steht. Auch heute noch bleibt Blue Hawaii ein nostalgischer Klassiker, der das Hawaii der frühen 60er in seiner idealisierten Form verewigt.

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