Die Show „Aloha from Hawaii“ war ein historisches Konzert von Elvis Presley, das am 14. Januar 1973 im International Convention Center in Honolulu, Hawaii stattfand. Es war das erste Konzert, das live via Satellit in viele Länder der Welt übertragen wurde, und setzte neue Maßstäbe in der Fernseh- und Musikindustrie. Mit über 2,5 Millionen US-Dollar Produktionskosten war es die teuerste TV-Produktion bis dahin. Weltweit sahen über eine Milliarde Menschen das Konzert – entweder live, zeitversetzt oder als Zusammenschnitt. Die Erlöse in Höhe von 75.000 US-Dollar wurden der Kui-Lee-Krebsstiftung gespendet, was dem Event zusätzlich eine wohltätige Dimension verlieh.
Das erste satellitengestützte Konzert der Geschichte
Was „Aloha from Hawaii“ so besonders machte, war die bahnbrechende Entscheidung, das Konzert live via Satellit in viele Länder der Erde zu übertragen. Zum ersten Mal wurde ein Konzert auf diese Weise weltweit ausgestrahlt, was eine enorme technische und logistische Herausforderung darstellte. Die Kosten für diese Mammutproduktion beliefen sich auf über 2,5 Millionen US-Dollar, was es zur bis dahin teuersten TV-Produktion der Geschichte machte.
Das „Aloha from Hawaii“-Konzert wurde in mehr als 40 Ländern ausgestrahlt, und die Einschaltquoten waren beachtlich: Auf den Philippinen erreichte die Übertragung eine Zuschauerquote von über 90 Prozent. In Summe schätzte man, dass weltweit über eine Milliarde Menschen das Konzert sahen – entweder live, zeitversetzt oder als Zusammenschnitt. Damit übertraf die Zuschauerzahl sogar das legendäre TV-Ereignis der Mondlandung, was die Bedeutung dieses Auftritts noch weiter unterstreicht.
Entstehungsgeschichte des Konzerts
Die Idee für dieses außergewöhnliche Ereignis wurde am 4. September 1972 in einer Pressekonferenz in Anwesenheit von Elvis und RCA-Vorsitzendem Rocco Laginestra vorgestellt. Damals kündigte man an, dass das Konzert am 14. Januar 1973 in Hawaii stattfinden und weltweit per Satellit übertragen werden solle. Diese Ankündigung sorgte für enormes Aufsehen, da es zu jener Zeit technisch revolutionär war.
Elvis Presley setzte sich zudem für einen guten Zweck ein: Auf einer Pressekonferenz am 20. November 1972 gab er bekannt, dass die Erlöse des Konzerts der Kui-Lee-Krebsstiftung zugutekommen würden. Schon bei dieser Gelegenheit überreichte er persönlich einen Scheck über 1.000 US-Dollar an die Stiftung, während auch sein Manager und seine Plattenfirma jeweils 1.000 Dollar beisteuerten.
Der offizielle Kartenvorverkauf begann am 07. Januar 1973, und Elvis traf am 09. Januar auf der Insel Hawaii ein wo er von tausenden Fans euphorsich begrüßt wurde. Am 12. Januar fand dann die öffentliche Kostümprobe statt, auch bekannt als „Alternate Aloha“. Schon für diese Probe, die als Absicherung für etwaige Probleme bei der Satellitenübertragung aufgezeichnet wurde, wurden 6.000 Karten verkauft.
Aloha From Hawaii: Proben und Show
Am 14. Januar 1973, pünktlich um 12:30 Uhr, begann das eigentliche Konzert. Den Auftakt bildete das Orchester mit dem Stück „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss, bekannt aus dem Film „2001: Odyssee im Weltraum“. Elvis betrat die Bühne in einem weißen „Aloha-Eagle“-Bühnenanzug und legte eine Show hin, die die Fans begeisterte und bis heute unvergessen bleibt.
Elvis gab eine beeindruckende Auswahl seiner größten Hits zum Besten, darunter „C.C. Rider“, „Burning Love“, „Blue Suede Shoes“ und „Suspicious Minds“. Mit Balladen wie „Something“ von den Beatles und „I’ll Remember You“ zeigte der King of Rock ’n‘ Roll, dass er nicht nur ein Rockidol, sondern auch ein außergewöhnlicher Balladensänger war. Er bewies, dass er die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens in Höchstform präsentieren konnte.
Am 13. Januar fand die Generalprobe statt, bei der Elvis in Zivilkleidung erschien. Der Bürgermeister von Honolulu erklärte diesen Tag offiziell zum „Elvis Presley Day“. Dies war eine symbolträchtige Geste, die die kulturelle und historische Bedeutung dieses Konzerts zusätzlich betonte.
Ein besonderes Highlight war „An American Trilogy“, ein Medley aus drei Liedern des 19. Jahrhunderts, das Elvis mit seiner kraftvollen Stimme zu einem bewegenden Höhepunkt des „Aloha from Hawaii“-Konzerts machte. Insgesamt bot das Konzert eine perfekte Mischung aus Rock ’n‘ Roll, Pop und berührenden Balladen.
Technischer Triumph und die Nachwirkungen
Für die TV-Regie des Konzerts wurde Marty Pasetta engagiert, der dafür sorgte, dass die Show visuell ein absoluter Erfolg wurde. Obwohl Elvis zu Beginn sichtlich nervös war, lieferte er stimmlich eine Glanzleistung ab, besonders bei den Balladen, die er mit großer Hingabe interpretierte.
Unmittelbar nach dem Ende des „Aloha from Hawaii“-Konzerts, sobald das Publikum den Saal verlassen hatte, nahm Elvis noch vier zusätzliche Songs auf, die sowohl von Videosequenzen von Elvis als von der Insel Hawaii untermalt wurden. Diese Aufnahmen waren speziell für ein TV-Special gedacht, das später in den USA im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte und später auch auf VHS und DVD veröffentlicht wurde.
Songliste: Aloha From Hawaii
- Also sprach Zarathustra
- C.C. Rider
- Burning Love
- Something
- You Gave Me A Mountain
- Steamroller Blues
- My Way
- Love Me
- Johnny B. Goode
- It’s Over
- Blue Suede Shoes
- I’m So Lonesome I Could Cry
- I Can’t Stop Loving You
- Hound Dog
- What Now My Love
- Fever
- Welcome To My World
- Suspicious Minds
- Bandvorstellung durch Elvis
- I’ll Remember You
- Medley: Long Tall Sally/Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On
- An American Trilogy
- A Big Hunk O‘ Love
- Can’t Help Falling In Love
Musiker: Aloha from Hawaii
Elvis Presley wurde bei seinem historischen „Aloha from Hawaii“-Konzert von einer talentierten und hochkarätigen Gruppe von Musikern begleitet, die einen wesentlichen Teil des Erfolgs dieses außergewöhnlichen Auftritts ausmachten. Jeder dieser Musiker brachte seine besondere Expertise ein und trug dazu bei, dass das Konzert einen unvergesslichen Klang erhielt:
- James Burton (Lead Gitarre)
Als legendärer Gitarrist und langjähriger Begleiter von Elvis, sorgte James Burton für die unverkennbaren Gitarrenriffs, die viele von Elvis‘ Songs prägten. - Glen D. Hardin (Klavier)
Hardin fügte mit seinem virtuosen Klavierspiel den Stücken Tiefe und Rhythmus hinzu, was den Songs eine besondere musikalische Note verlieh. - Ronnie Tutt (Schlagzeug)
Der Schlagzeuger Ronnie Tutt war für die treibenden Beats verantwortlich, die viele der schnellen, energetischen Songs mitreißend gestalteten. - John Wilkinson (Rhythmusgitarre)
Wilkinsons Rhythmusgitarre bildete das solide Fundament, das die harmonische Struktur vieler Lieder unterstützte. - Jerry Scheff (Bass)
Scheffs Bassspiel fügte den Songs die nötige Tiefe und Schwere hinzu, besonders bei den rockigeren Stücken. - J.D. Sumner & The Stamps Quartet (Backgroundgesang)
J.D. Sumner, mit seiner tiefen Bassstimme, und sein Quartett sorgten für die kraftvollen und harmonischen Backgroundgesänge, die viele von Elvis‘ Auftritten untermalten. - Kathy Westmoreland (Backgroundgesang)
Westmoreland war bekannt für ihre hohe Sopranstimme, die Elvis‘ Balladen eine himmlische Atmosphäre verlieh. - Charlie Hodge (Backgroundgesang)
Neben seinen Gesangsbeiträgen war Charlie Hodge auch für die Übergaben von Gitarren an Elvis und die Organisation auf der Bühne bekannt. - Sweet Inspirations (Backgroundgesang)
Die Sweet Inspirations, eine von den besten weiblichen Gesangsgruppen ihrer Zeit, brachten soulige und gospelartige Klänge in das Konzert ein und verstärkten die emotionale Wirkung vieler Lieder. - Joe Guercio & Orchester
Unter der Leitung von Joe Guercio bot das Orchester den orchestralen Rahmen, der viele der Balladen und epischen Stücke des Konzerts eindrucksvoll untermalte.
Diese talentierte Gruppe von Musikern und Sängern trug entscheidend dazu bei, dass „Aloha from Hawaii“ ein musikalischer und visueller Erfolg wurde. Jeder Einzelne von ihnen spielte eine wichtige Rolle dabei, den einzigartigen Sound und die kraftvolle Atmosphäre des „Aloha from Hawaii“-Konzerts zu schaffen.
Kui-Lee und die Krebsstiftung
Kui Lee war ein hawaiianischer Musiker und Songwriter, der vor allem durch seinen Hit „I’ll Remember You“ bekannt wurde, den auch Elvis Presley in sein Repertoire aufnahm. Lee wurde 1932 in Shanghai geboren und wuchs auf Hawaii auf. Er war eine zentrale Figur in der hawaiianischen Musikszene, bevor er tragischerweise 1966 im Alter von nur 34 Jahren an Krebs verstarb. Seine Lieder, die oft von Sehnsucht und Nostalgie handelten, spiegelten die hawaiianische Kultur wider und fanden weltweite Anerkennung.
Nach seinem Tod wurde zu seinem Gedenken die Kui-Lee-Krebsstiftung gegründet, die sich der Unterstützung von Krebspatienten und der Krebsforschung auf Hawaii widmet. Elvis Presley, der Lees Werk sehr schätzte, entschied, dass die Einnahmen aus seinem historischen „Aloha from Hawaii“-Konzert an die Kui-Lee-Krebsstiftung gespendet werden sollten. Diese Spende in Höhe von 75.000 US-Dollar trug dazu bei, die Stiftung zu fördern und den Kampf gegen Krebs auf den hawaiianischen Inseln zu unterstützen. Elvis‘ Engagement brachte der Stiftung große Aufmerksamkeit und würdigte das Erbe von Kui Lee.
Fazit: Ein historisches Ereignis
„Aloha from Hawaii“ war nicht nur ein Konzert, sondern ein kulturelles und technisches Meisterwerk. Es zeigte Elvis Presley auf dem Höhepunkt seiner Karriere und vereinte die ganze Welt für einen Moment durch die Magie seiner Musik. Die Erlöse des Konzerts in Höhe von 75.000 US-Dollar, die an die Kui-Lee-Krebsstiftung gespendet wurden, gaben dem Ereignis zudem eine wohltätige Dimension.
Mit über einer Milliarde Zuschauerinnen und Zuschauern weltweit war „Aloha from Hawaii“ mehr als nur eine Show – es war ein Moment, der die Macht der Musik und der Technologie auf spektakuläre Weise miteinander verband und für immer in die Geschichte einging.