Offizielle Filme

Roustabout (1964)

Steckbrief: Roustabout

Filmcover
Deutscher Titel
König Der Heissen Rhythmen
Produktionsjahr
1964
Filmgesellschaft
Paramount
Technologie
Technicolor / TechniScope
Filmlänge
101 Minuten
Filmpremiere
11. November 1964
Kinopremiere
11. November 1964
Deutsche Permiere
25. Dezember 1964

Roustabout (deutscher Titel: König der heißen Rhythmen, 1964) ist ein US-amerikanischer Musikfilm mit Elvis Presley in der Hauptrolle als Charlie Rogers, einem rebellischen jungen Sänger, der nach einem Vorfall seinen Job verliert und gezwungen ist, sich einem reisenden Jahrmarkt anzuschließen. Unter der Regie von John Rich und produziert von Hal B. Wallis, zeigt der Film Charlie auf seinem Weg durch die Herausforderungen und Dramen des Jahrmarktlebens, während er mit seiner Musik die Aufmerksamkeit der Schausteller und des Publikums auf sich zieht. Begleitet von einem erfolgreichen Soundtrack, der Platz 1 der Billboard-Charts erreichte, verkörpert „Roustabout“ Presleys Image als charismatischer und unverwechselbarer Entertainer der 60er Jahre.

Roustabout - 1964 - Elvis-Movie

Produktion

  • Regie: John Rich
  • Produzenten: Hal B. Wallis
  • Drehbuch: Anthony Lawrence und Allan Weiss
  • Vorlage: Allan Weiss
  • Musik: Joseph J. Lilley
  • Kamera: Lucien Ballard
  • Spezialeffekte: Paul K. Lerpae
  • Ausstattung: Hal Pereira und Walter Tyler
  • Bauten: Sam Comer und Robert Benton
  • Schnitt: Warren Low
  • Kostüme: Edith Head
  • Choreografie: Earl Barton

Darsteller

  • Elvis Presley als Charlie Rogers
  • Barbara Stanwyck als Maggie Morgan
  • Joan Freeman als Cathy Lean
  • Leif Erickson als Joe Lean
  • Sue Anne Langdon als Madame Mijanou
  • Pat Buttram als Harry Carver
  • Joan Staley als Marge
  • Dabs Greer als Arthur Nielsen
  • Steve Brodie als Fred
  • Norman Grabowski als Sam
  • Jack Albertson als Lou
  • Jane Dulo als Hazel
  • Joel Fluellen als Cody Marsh
  • Wilda Taylor als Little Egypt
  • Raquel Welsh als Collegestudentin

In der deutschen Synchronisation von Roustabout lieh Rainer Brandt Elvis Presley seine Stimme.

Handlung

Charlie Rogers (Elvis Presley), ein junger und rebellischer Sänger, tritt regelmäßig in „Mother’s Tea House“ auf und unterhält das Publikum mit provokativen und sarkastischen Texten. Eines Abends zieht er den Zorn einer Gruppe College-Studenten auf sich, die seine Spottgesänge als Angriff empfinden. Die Situation eskaliert, und draußen kommt es zu einer Schlägerei, bei der Charlie seine Karate-Fähigkeiten unter Beweis stellt und die drei Studenten problemlos überwältigt. Für den Besitzer des Lokals ist das Maß jedoch voll: Er feuert Charlie auf der Stelle, und die eintreffende Polizei verhaftet ihn ebenfalls. Zwar wird er bald auf Kaution freigelassen, doch kaum aus dem Gefängnis entlassen, lässt er seine Freundin sitzen und fährt auf seinem Motorrad davon.

Auf seiner Fahrt trifft er auf einen offenen Jeep, in dem die junge Cathy Lean (Joan Freeman) sitzt. Charlie flirtet offensiv mit ihr und fordert sie auf, mit ihm zu kommen. Ihr Vater Joe (Leif Erickson), der den Jeep steuert, ist genervt von Charlies Verhalten und drängt ihn mit dem Wagen von der Straße, was Charlies Motorrad und seine Gitarre beschädigt. Die Szene zieht die Aufmerksamkeit von Maggie Morgan (Barbara Stanwyck) auf sich, die Besitzerin des Schaustellerbetriebs „Morgan Shows“, bei dem Cathy und Joe ebenfalls arbeiten. Maggie, die die Situation beobachtet hat, bietet dem gestrandeten Charlie an, ihm eine Unterkunft und Arbeit auf ihrem Jahrmarkt zu geben, bis sein Motorrad wieder repariert ist. Charlie nimmt das Angebot an und beginnt als Handlanger zu arbeiten.

Bald erfährt er, dass Maggie und die Morgan Shows in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Ein schwerer Unfall, verursacht durch den alkoholisierten Joe, hat dem Unternehmen hohe Kosten und Schulden eingebracht. Ein Bankvertreter, Mr. Nielsen, erscheint und fordert die Rückzahlung eines Kredits ein, der Maggie in die Enge treibt. Auf einem Jahrmarkt versucht Charlie, Besucher mit seiner Musik anzulocken. Der spontane Auftritt wird zu einem großen Erfolg, und Maggie erkennt, dass Charlies Gesang ihr Unternehmen retten könnte. Obwohl Charlie ursprünglich nach Phoenix reisen wollte, lässt er sich schließlich überzeugen und unterschreibt einen Vertrag bei Maggie.

Die Lage spitzt sich jedoch zu, als Joe beschuldigt wird, die Brieftasche eines Besuchers gestohlen zu haben. Joe wird verhaftet, und Charlie findet in der Nacht die Brieftasche. Er plant, sie am nächsten Tag zur Polizei zu bringen, um Joe zu entlasten. Die Schausteller, die glauben, Charlie hätte die Brieftasche sofort übergeben müssen, sind jedoch verärgert, dass er Joe nicht vor einer Nacht im Gefängnis bewahrt hat. Diese Anschuldigungen verletzen Charlies Stolz, und er beschließt, die Morgan Shows zu verlassen. Er wechselt zum konkurrierenden Jahrmarkt von Harry Carver.

Als Maggie und ihre Schaustellergruppe kurz vor dem Bankrott stehen, kehrt Charlie zurück. Mit dem Geld, das er bei Carver verdient hat, hilft er Maggie, die sofortige Schließung abzuwenden. Schließlich entscheidet sich Charlie, dauerhaft für Maggie zu singen und gesteht Cathy seine Liebe. Der Film endet damit, dass Charlie und Cathy zusammenfinden und die Morgan Shows durch Charlies Engagement und Hingabe gerettet sind.

Musik im Film

Der Soundtrack zum Film Roustabout spielte eine zentrale Rolle und war maßgeblich für den kommerziellen Erfolg des Films verantwortlich. Die Aufnahmen fanden im Frühjahr 1964 in den Radio Recorders Studios in Hollywood statt und umfassen eine Mischung aus energiegeladenen und gefühlvollen Songs, die die verschiedenen Stimmungen und Szenen des Films unterstreichen.

  • Roustabout
    (Aufnahme: 29.04.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Poison Ivy League
    (Aufnahme: 02.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Wheels On My Heels
    (Aufnahme: 03.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • lt’s A Wonderful World
    (Aufnahme: 02.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • It’s Carnival Time
    (Aufnahme: 03.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Carny Town
    (Aufnahme: 03.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • One Track Heart
    (Aufnahme: 03.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Hard Knocks
    (Aufnahme: 02.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Little Egypt
    (Aufnahme: 02.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Big Love, Big Heartache
    (Aufnahme: 03.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)
  • There’s A Brand New Day On The Horizon
    (Aufnahme: 03.03.1964 – Radio Recorders – Hollywood)

Der Soundtrack von Roustabout erlangte schnell Popularität und stieg bis an die Spitze der Billboard-Charts. Es wurde Presleys letztes Soundtrack-Album, das Platz 1 erreichte und markierte somit einen bedeutenden Punkt in seiner musikalischen Karriere.

Hintergrund und Produktion

Der Film Roustabout, gedreht vom 09. März bis zum 20. April 1964, wurde unter dem Arbeitstitel „Right This Way Folks!“ konzipiert. Das Marketing rund um den Film setzte auf den einprägsamen Slogan: „Elvis Presley as a Roving, Restless, Reckless, ROUSTABOUT“, was die Energie und Rastlosigkeit der Hauptfigur widerspiegelte. Die Dreharbeiten fanden in der malerischen Kulisse des Potrero Valley bei Thousand Oaks, Kalifornien, in der Nähe von Los Angeles statt.

Der Begriff Roustabout beschreibt im Englischen einen Hilfsarbeiter oder Handlanger, hier in der speziellen Bedeutung eines Jahrmarktarbeiters. In der deutschen Synchronisation wird dieser Begriff als Schockfreier übersetzt, was ein recht seltener Ausdruck ist und das Konzept eines unkonventionellen Schaustellers transportiert. Anders als bei deutschen Jahrmärkten, auf denen verschiedene Schaustellerbetriebe individuelle Attraktionen anbieten, wird im US-amerikanischen Carnival-Format der gesamte Jahrmarkt von einer einzigen Person oder einem Unternehmen betrieben – ein Aspekt, den der Film ebenfalls einfängt und unterstreicht.

Die Drehbuchautoren Anthony Lawrence und Allan Weiss erhielten 1965 von der Writers Guild of America eine Nominierung für den WGA Award (Screen) in der Kategorie Best Written American Musical, was die kreative Leistung des Films würdigte.

Der Film war auch finanziell erfolgreich, mit einem Einspielergebnis von 3,3 Millionen Dollar in den USA und Kanada. Besonders bemerkenswert ist jedoch der Soundtrack: Das Album kletterte auf Platz 1 der Billboard-Charts und wurde zu einem Bestseller. Es war zudem das letzte Soundtrack-Album von Elvis Presley, das diese Spitzenposition erreichte. Erst 1969 konnte Elvis erneut mit From Elvis in Memphis in den britischen Charts den ersten Platz erlangen.

Roustabout gilt heute als ein faszinierendes Zeugnis für Presleys Karriere und die Popkultur der 60er Jahre. Der Erfolg des Films und des Soundtracks reflektiert den Einfluss, den Presley selbst in einer Zeit der Wandlung der Popmusik und des Films behalten konnte.

Internationale Titel

Der Film Roustabout wurde weltweit unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, darunter:

  • U.S.A.: Roustabout
  • Deutschland: König Der Heissen Rhythmen
  • Österreich: König Der Heissen Rhythmen
  • Kanada: L’homme à tout faire
  • Frankreich: L’homme à tout faire
  • Italien: Il cantante del luna park
  • Finnland: Huoleton kulkuri
  • Schweden: Skoj på hoj!
  • Griechenland: To panigyri
  • Brasilien: Carrossel de Emoções

Fazit: Der wilde Jahrmarkt des Rock ’n‘ Roll

Roustabout von 1964 zeigt Elvis Presley als Charlie Rogers, einen rebellischen Sänger, der in der Schaustellerwelt eine neue Chance und eine turbulente Liebe findet. Unter der Regie von John Rich entstand eine spannende Mischung aus Drama, Romantik und mitreißender Musik. Der Film punktet nicht nur durch Presleys charismatische Performance, sondern auch durch einen Soundtrack, der zu einem Bestseller wurde und den ersten Platz der Billboard-Charts erreichte. Trotz einfacher Handlung besticht „Roustabout“ durch den unverwechselbaren Elvis-Stil, seinen Humor und die eingängigen Songs, die ihn zum Kultfilm der 1960er machten. Ein Must-See für Fans der Rock ’n’ Roll-Ära!

Auch Interessant?