Wissenswertes

USS General George M. Randall

Die USS General George M. Randall (AP-115) war ein bedeutendes Truppentransportschiff der US-Marine, das während des Zweiten Weltkriegs, des Koreakriegs und in der Libanonkrise von 1958 eine zentrale Rolle spielte. Benannt nach General George M. Randall, wurde das Schiff 1944 in Dienst gestellt und transportierte Tausende von Soldaten und Ausrüstung in wichtigen militärischen Operationen. Besonders bekannt ist die USS General George M. Randall für ihre Beteiligung an der Rückführung von US-Soldaten im Rahmen des “Magic Carpet”-Programms und die Verlegung von Elvis Presley nach Deutschland während seines Militärdienstes.

USS General Randall im Überblick

Die USS General George M. Randall (AP-115) war eines der Transportschiffe der „General John Pope“-Klasse, die nach hohen Offizieren der US-Armee benannt wurden. Diese Schiffe wurden entworfen, um eine große Anzahl von Soldaten, Ausrüstung und militärischem Material effizient über die Ozeane zu transportieren. Die Namensgebung dieses speziellen Schiffes erfolgte zu Ehren von General George M. Randall, einem hochdekorierten Offizier der US-Armee.

Das Schiff wurde von der Federal Shipbuilding and Drydock Company in Kearny, New Jersey, gebaut und am 30. November 1943 auf Kiel gelegt. Es lief am 30. Januar 1944 vom Stapel und wurde am 15 April 1944 offiziell in Dienst gestellt. Es hatte eine Länge von 189 Metern, eine Breite von 24 Metern und einen Tiefgang von 8,4 Metern. Mit einer Verdrängung von 17.250 Tonnen voll beladen und einer Geschwindigkeit von 19 Knoten war sie in der Lage, eine große Anzahl von Soldaten und Fracht effizient zu transportieren.

Die USS General George M. Randall hatte eine Bewaffnung, die in erster Linie für die Selbstverteidigung ausgelegt war, darunter mehrere 5-Zoll-Geschütze und Maschinengewehre. Diese Verteidigungseinrichtungen waren insbesondere wichtig, um Konvois während der gefährlichen Überfahrten im Zweiten Weltkrieg zu schützen, obwohl die unmittelbare Bedrohung durch feindliche U-Boote und Flugzeuge gegen Ende des Krieges abnahm.

Einsatz im Zweiten Weltkrieg

Die USS General George M. Randall wurde nach ihrer Indienststellung sofort in den aktiven Dienst genommen. Sie begann ihren ersten Einsatz im Juni 1944 und transportierte während des Zweiten Weltkriegs Tausende von Soldaten und Kriegsgefangenen über den Atlantik und den Pazifik.

Während ihrer ersten Missionen spielte sie eine wichtige Rolle im Pazifik, wo die Kämpfe in den letzten Monaten des Krieges ihren Höhepunkt erreichten. Die Hauptaufgabe des Schiffes bestand darin, Truppen und Material zu den strategisch wichtigen Inseln im Pazifik zu transportieren, darunter Guam, Saipan, Okinawa und Iwo Jima. In diesen entscheidenden Monaten des Krieges trug die USS General George M. Randall zur Vorbereitung der Invasionen und zur Verstärkung der alliierten Positionen bei, indem sie Tausende von Soldaten in die Kampfgebiete brachte.

Neben der Truppenbeförderung spielte das Schiff auch eine Rolle bei der Evakuierung von Verwundeten. Nach den Schlachten wurden verwundete Soldaten und Kriegsgefangene auf das Schiff gebracht, das über medizinische Einrichtungen verfügte, um erste Behandlungen durchzuführen, bevor sie in sicherere Gebiete transportiert wurden.

Ein besonders bedeutender Einsatz fand gegen Ende des Krieges statt, als die USS General George M. Randall am sogenannten „Magic Carpet“-Programm beteiligt war. Dieses Programm wurde nach der Kapitulation Japans ins Leben gerufen und hatte zum Ziel, die Millionen von US-Soldaten, die in Übersee stationiert waren, sicher und schnell nach Hause zu bringen. Zwischen Ende 1945 und 1946 führte das Schiff mehrere Fahrten durch, um Soldaten aus dem pazifischen Raum in die Vereinigten Staaten zurückzuführen.

Die USS General George M. Randall im Februar 1946 im Mare Island Naval Shipyard in Kalifornien
Die USS General George M. Randall im Februar 1946 im Mare Island Naval Shipyard in Kalifornien (Foto: US Navy Archiv)

Nachkriegszeit und Umbau

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die USS General George M. Randall eine Phase der Deaktivierung und des Umbaus. Da der Bedarf an massiven Truppentransporten vorerst beendet war, wurde das Schiff für eine Zeit lang außer Dienst gestellt und in Reserve gehalten. Doch mit den zunehmenden Spannungen in Europa und Asien sowie dem Aufstieg des Kalten Krieges erkannte das US-Militär bald die Notwendigkeit, eine Flotte von Truppentransportschiffen in Bereitschaft zu halten.

Im Zuge dessen wurde die USS General George M. Randall Anfang der 1950er Jahre für den Dienst im Koreakrieg reaktiviert. In dieser Phase wurde das Schiff modernisiert, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Unter anderem wurden die Kommunikations- und Navigationssysteme verbessert, und das Schiff erhielt neue medizinische Einrichtungen, um die Versorgung der Soldaten auf langen Reisen zu gewährleisten.

Einsatz im Koreakrieg

Während des Koreakrieges von 1950 bis 1953 spielte die USS General George M. Randall eine zentrale Rolle beim Transport von US-Truppen nach Korea. Die Invasion Nordkoreas im Juni 1950 und der darauf folgende Krieg veranlassten die USA, massiv Truppen nach Südkorea zu verlegen, um das Land vor der nordkoreanischen Invasion zu schützen.

Die USS General George M. Randall transportierte in dieser Zeit Tausende von US-Soldaten in das Kriegsgebiet. Sie führte zahlreiche Reisen zwischen den Vereinigten Staaten, Japan und Südkorea durch, um Truppen und Nachschub zu liefern. Eine ihrer bemerkenswertesten Missionen während des Koreakrieges war die Evakuierung von verwundeten Soldaten und Zivilisten während der chinesischen Intervention in Korea Ende 1950. Die chinesische Offensive brachte das UN-Kommando in eine schwierige Lage, und viele Verwundete mussten über See evakuiert werden.

Das Schiff war dabei von entscheidender Bedeutung, um die Rückkehr von US-Soldaten nach Hause sicherzustellen, und es transportierte viele dieser verwundeten Männer nach Japan oder direkt in die Vereinigten Staaten, wo sie die benötigte medizinische Versorgung erhielten.

Einsätze im Kalten Krieg und zivile Aufgaben

Nach dem Koreakrieg blieb die USS General George M. Randall im aktiven Dienst und war in verschiedenen Regionen weltweit im Einsatz. Obwohl ihre Hauptaufgabe weiterhin der Transport von Truppen war, wurde das Schiff auch für humanitäre Missionen genutzt, insbesondere bei der Unterstützung von Zivilisten, die durch politische Krisen und Naturkatastrophen in verschiedenen Teilen der Welt betroffen waren.

In den 1950er und 1960er Jahren nahm das Schiff an zahlreichen Übungen und Einsätzen teil, die der Vorbereitung auf mögliche Konflikte während des Kalten Krieges dienten. Die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion führten dazu, dass die US-Marine eine schnelle Verlegekapazität aufrechterhielt, und die USS General George M. Randall spielte eine Schlüsselrolle in diesem Konzept.

Während der Libanonkrise von 1958 erfüllte die USS General George M. Randall eine wichtige Aufgabe. Sie nahm 1.255 Soldaten des 35. Panzerbataillons in Bremerhaven und weitere 1.001 Soldaten in La Pallice, Frankreich, an Bord und setzte diese am Morgen des 3. August 1958 in Beirut, Libanon, ab. Dieser schnelle Einsatz auf dem Seeweg unterstützte die bereits laufenden Maßnahmen der 6. Flotte, die aus Flugzeugträgeroperationen, Kriegsschiffen und amphibischen Landungen von US-Marines bestand. Der Einsatz half dabei, die Stabilität im Land wiederherzustellen.

Nach dieser Mission kehrte die USS General George M. Randall am 16. August 1958 nach New York zurück. Im Anschluss nahm sie ihren regulären Fahrplan zwischen New York und Bremerhaven wieder auf und besuchte 1959 Häfen in Spanien, der Türkei, Griechenland und Italien. Im darauffolgenden Jahr machte das Schiff zudem in Island und auf den karibischen Inseln Halt.

Elvis Presley an Bord der USS Randall

Elvis Presley, der “King of Rock ‘n’ Roll”, trat während seiner Militärzeit auch eine Reise an Bord der USS General George M. Randall an. Nachdem er 1958 in die US-Armee eingezogen worden war, wurde er zunächst in Fort Hood, Texas, stationiert, bevor er im September 1958 nach Deutschland verlegt wurde, um dort im Rahmen seines Wehrdienstes zu dienen. Für diese Überfahrt nach Europa nutzte er die USS General George M. Randall, ein Truppentransportschiff, das Soldaten regelmäßig zwischen den USA und Europa beförderte.

Am 22. September 1958 verließ die USS General George M. Randall den Hafen von Brooklyn, New York, mit Elvis und rund 1.300 anderen Soldaten an Bord. Diese Überfahrt war ein großes Ereignis, nicht nur für Elvis-Fans, sondern auch für die Medien, die jede Bewegung des berühmten Sängers verfolgten. Während der Reise gab es Berichte darüber, dass Elvis sich freundlich und respektvoll gegenüber seinen Kameraden verhielt. Obwohl er bereits ein weltbekannter Star war, integrierte er sich nahtlos in den Alltag der Soldaten und hielt sich an die militärischen Vorschriften.

Elvis Betriff am 22. September 1958 in Brooklyn das Transportschiff USS General George M. Randall
Elvis Betriff am 22. September 1958 in Brooklyn das Transportschiff USS General George M. Randall

Die Ankunft des Schiffes in Bremerhaven, Deutschland, am 01. Oktober 1958 markierte den Beginn von Elvis’ Militärzeit in Europa. Dort war er zwei Jahre lang in den Ray Barracks im hessischen Friedberg stationiert und diente im 3. Panzerbataillon der US-Armee, eine Zeit, die sein Leben und seine Karriere prägte. Viele seiner Fans erwarteten, dass seine Karriere durch den Wehrdienst unterbrochen werden könnte, aber Elvis kehrte nach seiner Militärzeit gestärkt und mit einer veränderten Perspektive auf seine Musik und Karriere zurück.

Die Reise mit der USS General George M. Randall bleibt ein denkwürdiges Kapitel in Elvis Presleys Leben, da sie den Übergang von seiner Zeit als Rock’n’Roll-Star zum disziplinierten Soldaten markierte.

Außerdienststellung und Schicksal

Mit dem Ende der 1960er Jahre und dem zunehmenden Einsatz von Lufttransport für den schnellen Truppentransport sank der Bedarf an großen Truppentransportschiffen wie der USS General George M. Randall. Flugzeuge wie die Lockheed C-141 Starlifter und die Boeing C-135 Stratolifter waren in der Lage, Truppen und Material schneller über große Entfernungen zu transportieren, was die Bedeutung der Seetransporte in vielen Fällen reduzierte.

Die letzte Fahrt führte die USS General George M. Randall von Rota, Spanien nach New York, wo sie am 13. Mai 1961 eintraf. Am 01. September 1962 wurde das Schiff stillgelegt und aus dem Marineregister gelöscht.. Schließlich wurde das Schiff am 08. Mai 1975 für 687.000 Dollar verkauft und in Taiwan verschrottet.

Obwohl das Schiff nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg keine bedeutende Rolle mehr spielte, bleibt ihre Geschichte ein wichtiges Beispiel für die Fähigkeit der USA, große Truppenbewegungen über See durchzuführen. Die USS General George M. Randall diente ihrem Land in zwei der größten militärischen Konflikte des 20. Jahrhunderts und half dabei, Millionen von Soldaten sicher zu ihrem Einsatzort oder nach Hause zu bringen.

Technische Details der USS General George M. Randall (AP-115)

EigenschaftBeschreibung
TypTruppentransporter
KlasseGeneral John Pope-Klasse
Verdrängung17.250 Tonnen (voll beladen)
Länge189 Meter
Breite24 Meter
Tiefgang8,4 Meter
Geschwindigkeit19 Knoten
Bewaffnung4 × 5-Zoll-Geschütze, verschiedene Maschinengewehre
Besatzung365 Mann
Kapazität3.823 Soldaten und Ausrüstung
Tab. 1.1: Eigenschaften USS General George M. Randall

Die USS General George M. Randall mag heute in Vergessenheit geraten sein, doch ihr Vermächtnis als eines der bedeutendsten Truppentransportschiffe des Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs bleibt bestehen. Sie half dabei, Geschichte zu schreiben, indem sie amerikanische Soldaten sicher zu den Fronten der Welt transportierte, und ihr Beitrag zur militärischen Effizienz und Logistik ist nicht zu unterschätzen.

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