Offizielle Filme

Wild In The Country (1961)

Steckbrief: Wild In The Country

Filmcover
Deutscher Titel
Lied Des Rebellen
Produktionsjahr
1961
Filmgesellschaft
20th Century Fox
Technologie
CinemaScope / DeLuxe Color
Filmlänge
114 Minuten
Filmpremiere
15. Juni 1961
Memphis
Kinopremiere
22. Juni 1961
Deutsche Permiere
08. September 1961

Wild In The Country (deutscher Titel: Lied des Rebellen, 1961) ist ein US-amerikanisches Filmdrama mit Elvis Presley in der Hauptrolle. Unter der Regie von Philip Dunne und basierend auf J.R. Salamancas Roman The Lost Country, erzählt der Film die Geschichte von Glenn Tyler, einem jungen Mann mit literarischem Talent, der nach einer Auseinandersetzung mit seinem Bruder auf Bewährung lebt. Er arbeitet für seinen Onkel und baut eine komplexe Beziehung zu seiner Bewährungshelferin Irene auf. Die Handlung führt ihn in Konflikte, die ihn in eine dramatische Gerichtsverhandlung verwickeln. Der Film zeigt Elvis in einer seiner ernsteren Rollen, unterstützt von einer musikalischen Untermalung mit Liedern wie Lonely Man und Wild in the Country.

Wild In The Country - 1961 - Elvis-Movie

Produktion

  • Regie: Philip Dunne
  • Produzenten: Jerry Wald
  • Drehbuch: Clifford Odets
  • Vorlage: Roman „The Lost Country“ von J.R. Salamanca
  • Musik: Kenyon Hopkins
  • Kamera: William C. Mellor
  • Dekoration/Ausstattung: Walter M. Scott / Stuart A. Reiss
  • Bauten: Walter M. Scott, Stuart A. Reiss
  • Schnitt: Dorothy Spencer
  • Kostüme: Don Field
  • Ton: Alfred Bruzlin und Warren B. Delaplain

Darsteller

  • Elvis Presley als Glenn Tyler
  • Hope Lange als Irene Sperry
  • Tuesday Weld als Noreen
  • Gary Lockwood als Cliff Macy
  • Millie Perkins als Betty Lee Parsons
  • Rafer Johnson als Davis
  • John Ireland als Phil Macy
  • William Mims als Rolfe Braxton
  • Raymond Greenleaf als Dr. Underwood
  • Christina Crawford als Monica George
  • Doreen Lang als Mrs. Parsons
  • Charles Arnt als Mr. Parsons
  • Ruby Goodwin als Sarah
  • Will Cory als Willie Dace
  • Red West als Hank Tyler
  • Harry Shannon als Sam Tyler
  • Walter Baldwin als Mr. Spangler
  • Jason Robards Sr. als Judge Parker
  • Alan Napier als Professor Joe B. Larson

In der deutschen Synchronisation von Wild In The Country lieh Rainer Brandt Elvis Presley seine Stimme.

Handlung

Der junge Glenn Tyler (Elvis Presley) gerät in eine gewaltsame Auseinandersetzung mit seinem älteren Bruder Hank (Red West) und schlägt ihn in Notwehr nieder, wobei Hank nur knapp dem Tod entgeht. Glenn erhält eine Bewährungsstrafe, da sein Onkel Rolfe Braxton (William Mims) anbietet, ihn in seiner Schnapsbrennerei arbeiten zu lassen und ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Zusätzlich muss Glenn wöchentlich seine Bewährungshelferin Irene Sperry (Hope Lange) aufsuchen. Rolfe verfolgt jedoch einen Plan: Da seine Tochter Noreen (Tuesday Weld) ein uneheliches Kind hat, möchte er, dass Glenn sie heiratet, um die Familienehre zu wahren. Die Familie behauptet, Noreen sei mit einem Geheimdienstmann verheiratet, der auf einer Mission unterwegs sei. Rolfe hofft, dass die beiden heiraten, und er verspricht Glenn im Gegenzug die Hälfte des Betriebs. Glenn jedoch ist mit Betty Lee zusammen, deren Vater ihn jedoch entschieden ablehnt.

Regelmäßig sucht Glenn Irene auf und beginnt, Vertrauen zu ihr aufzubauen. Glenn ist belesen und hat eigentlich den Wunsch, Schriftsteller zu werden. Seine Mutter wollte ihm ein Studium ermöglichen, starb jedoch, als er noch jung war. Irene erkennt Glenns literarisches Talent und fördert es. Als Glenn von dem hitzköpfigen Cliff, dem herzkranken Sohn von Irenes Ex-Geliebtem Phil, angegriffen wird, rät sie ihm, seine Gedanken über den Vorfall niederzuschreiben. Das Manuskript zeigt sie schließlich einem befreundeten Professor, der sich für ein Stipendium für Glenn einsetzen will.

Auf dem Rückweg vom College geraten Glenn und Irene in ein schweres Gewitter und nehmen für die Nacht getrennte Zimmer in einem Motel. Glenn gesteht Irene seine Gefühle, sie küssen sich, aber Irene weist ihn schließlich ab. Auch Cliff ist zufällig im selben Motel und entdeckt die Einträge von Glenn und Irene im Gästebuch. Am nächsten Tag verbreitet Cliff Gerüchte über eine Affäre zwischen Irene und Glenn. Irene hat Glenns Kontaktversuche nach dem Motelbesuch abgewehrt und Phil Hoffnungen auf eine Beziehung gemacht, jedoch eingeräumt, dass dies eher aus einer Flucht vor ihrer Vergangenheit resultiere. Für Phil wird Glenn nun zum Rivalen.

Glenn verteidigt Irene und droht, Cliff für seine Lügen zur Rede zu stellen. In einem erneuten Aufeinandertreffen zwischen den beiden provoziert Cliff Glenn, der ihn niederschlägt. Cliff bleibt reglos liegen, und Glenn wird wegen Totschlags verhaftet. Bei der Vorverhandlung wird Irene öffentlich verurteilt, da viele glauben, dass sie als Bewährungshelferin eine unzulässige Beziehung mit Glenn hatte. Phil schwört, Glenn zu bestrafen. Irene sagt aus, dass Glenn nicht die Absicht hatte, Cliff zu töten, und dass dessen Tod vielmehr auf seine Herzerkrankung zurückzuführen sei. Der Richter räumt ein, die Herzblutung bisher als Folge der Schläge und nicht einer Vorerkrankung gedeutet zu haben. Phil, der Irenes Kenntnis über Cliffs Krankheit einst bestätigt hatte, leugnet dies nun.

Tief verletzt kehrt Irene nach Hause zurück und versucht, sich das Leben zu nehmen, wird jedoch in letzter Sekunde gerettet. Die Nachricht von Irenes Suizidversuch erschüttert Phil, der schließlich vor Gericht gesteht, dass Cliff herzkrank war und auch er ihn an jenem Tag wegen seiner Lügen geschlagen hatte. Glenn wird freigesprochen und eilt zu Irene, um ihr von seinem Freispruch zu berichten. Wenig später verabschiedet sich Irene von ihm am Bahnhof, während Glenn sich nun auf sein bevorstehendes Studium freut.

Musik im Film

Entgegen ursprünglicher Pläne wurde entschieden, einige Lieder in den Film aufzunehmen, die Elvis während der Dreharbeiten im Radio Recorders-Studio in Hollywood aufnahm:

  • Lonely Man
    (Aufnahme: 07.11.1960 – Radio Recorders – Hollywood)
  • I Slipped, I Stumbeld, I Fell
    (Aufnahme: 08.11.1960 – Radio Recorders – Hollywood)
  • In My Way
    (Aufnahme: 07.11.1960 – Radio Recorders – Hollywood)
  • Wild In The Country
    (Aufnahme: 07.11.1960 – Radio Recorders – Hollywood)

Diese Songs verleihen dem Film eine besondere Atmosphäre und ergänzen die dramatische Handlung auf musikalische Weise.

Hintergrund und Produktion

Die Dreharbeiten zu Wild In The Country fanden vom 07. November 1960 bis zum 08. Januar 1961 statt. Die Außenaufnahmen wurden in der malerischen Umgebung des Napa Valley, etwa 60 Kilometer nördlich von San Francisco, in den Ortschaften St. Helena und Calistoga gedreht. Während der Produktion wurde Elvis Presley von RCA Records mit einer Platin-Uhr für den beachtlichen Verkauf von 75 Millionen Platten geehrt.

Obwohl Hope Lange im Film eine deutlich ältere Frau verkörpert, war sie tatsächlich nur ein Jahr älter als Elvis. Gary Lockwood, der Cliff Macy spielte, trat 1963 erneut in einem Film mit Elvis auf, diesmal in It Happened at the World’s Fair. Eine besondere Anekdote aus den Dreharbeiten betrifft Millie Perkins, die sich in einer Szene, in der sie Elvis ohrfeigen musste, das Handgelenk brach. Der Schauspieler Red West erhielt in diesem Film zudem seine erste Sprechrolle.

Ursprünglich war geplant, den Film ohne musikalische Einlagen zu produzieren. Kurz vor Produktionsbeginn entschied man sich jedoch, einige Songs hinzuzufügen, um das Filmerlebnis zu bereichern. Unter den prominenten Besuchern am Set befand sich der britische DJ Jimmy Saville, der Elvis eine Goldene Schallplatte für den Verkauf von einer Million Exemplaren des Songs It’s Now or Never in Großbritannien überreichte. Auch die damals 16-jährige Sängerin Brenda Lee machte dem Set ihre Aufwartung.

Internationale Titel

Der Film Wild In The Country wurde weltweit unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, darunter:

  • U.S.A.: Wild In The Country
  • Deutschland: Lied des Rebellen
  • Österreich: Lied des Rebellen
  • Frankreich: Amour sauvage
  • Kanada: Amour sauvage
  • Brasilien: Coração Rebelde
  • Schweden: Mer vild än tam
  • Italien: Paese selvaggio
  • Polen: Dzikus z prowincji
  • Finnland: Kapinallisen laulu
  • Portugal: Paixões Violentas

Fazit: Elvis-Film mit Tiefgang

Wild in the Country vereint Elvis Presleys schauspielerisches Talent und eine dramatische Handlung, die über das typische Bild des Rock ’n‘ Roll-Idols hinausgeht. In der Rolle des Glenn Tyler zeigt Presley eine ernste, verletzliche Seite und erarbeitet sich als junger Außenseiter, der für seine Träume und Überzeugungen kämpft, neue Facetten. Die sorgfältige Inszenierung von Philip Dunne sowie die Drehorte im malerischen Napa Valley tragen zur emotionalen Tiefe des Films bei. Die im letzten Moment hinzugefügten Songs bereichern die Atmosphäre, ohne die Handlung zu dominieren, und zeigen Elvis als vielseitigen Künstler. Ein Film, der das Image Presleys vertieft und seine Ambitionen als Schauspieler unterstreicht.

Auch Interessant?